Ohrdruf. Lukas Ferchow schießt beim Auswärtssieg des FSV Wacker Nordhausen das Tor des Tages und holt damit den zweiten Sieg in Folge.

So unterschiedlich können Gefühlswelten sein. Während die Gäste aus Nordhausen ihren knappen 1:0-Sieg im Kreis feierten, schlichen die enttäuschten Ohrataler vom Platz. Der Aufsteiger hatte viel investiert, das Geschehen gegen den Oberliga-Absteiger über weite Strecken ausgeglichen gestaltet. Die wichtigste Komponente der Sportart ging ihnen aber verloren, während die Nordhäuser aus ihren Möglichkeiten zumindest eine gewinnbringend nutzten.

Nach gut einer halben Stunde konterte Wacker gegen den aufgerückten Hausherr. Der Ball fand Kevin Schlesier, welcher auf seiner rechten Seite viel Platz zum Flanken besaß. Sein punktgenauer Versuch landete in der Mitte bei Lukas Ferchow, der aus Nahdistanz wenig Mühe hatte, das Streitobjekt per Fuß über die Linie zu drücken (32.).

Dass die zu diesem Zeitpunkt verdiente Gästeführung bis zum Ende Bestand haben würde, ahnten da noch die Wenigsten. „Am Ende ist Fußball halt ein Ergebnissport. Wir hatten in der ersten Halbzeit fünf sehr gute Chancen, aber auch Momente, in denen es nicht so lief. Dass man hintenraus auch etwas Glück hat und zittert, gehört dazu. Aber wir haben wiederholt zu null gespielt, das war sehr wichtig“, freute sich Gästetrainer Maximilian Dentz.

Viel vorwerfen konnte sein Gegenüber Michael Storch seiner Mannschaft derweil nicht – außer, dass die Null auf der falschen Seite stand. „Wer am Ende das Tor schießt, hat auch verdient gewonnen. Ich hadere mit unserer Chancenverwertung, denn wir hatten schon auch unsere Möglichkeiten. Dass wir nicht zehn Topchancen bekommen würden, war mir klar. Aber wenn wir abgezockter agieren, sieht die Welt schon anders aus“, befand er.

In einer insgesamt ausgeglichenen Begegnung wirkte Nordhausen in den ersten zwanzig Minuten etwas besser. Nach zehn Minuten köpfte Ferchow völlig frei vorbei, später Dimitar Milushev fast identisch (24.). Auf der Gegenseite setzte Luiz Miguel Schack mit einer starken Seitenverlagerung Robert Eckhardt in Szene, der aber an Torwart Martin Vopel scheiterte (17.). Nach der 1:0-Führung der Gäste hatte Andrej Dobranovskij mit dem Pausenpfiff den Ausgleich vor Augen, scheiterte aber mit seiner Direktabnahme an Vopel (45.).

Es waren diese Farbtupfer, welche für Spannung sorgten, denn ansonsten überwog bei beiden Teams die gute Abwehrarbeit. Nordhausen war in den Kopfballduellen nicht zu bezwingen und wurde nur unter Druck gesetzt, wenn Raivis Vitolnieks oder Schack ihre individuelle Qualität aufblitzen ließen.

Die wenigen Aufreger im zweiten Durchgang beschränkten sich auf Ferchow, der an Oliver Apel scheiterte (49.), und Maximilian Seitz, dessen Kopfball gehalten wurde (59.). Ansonsten plätscherte das Spiel dahin, auch wenn Ohrdruf gegen Ende noch einmal Druck aufbaute, ohne aber zwingend gefährlich zu wirken. So brachte der Gast das 1:0 recht sicher über die Zeit und durfte nicht unverdient jubeln.

Weiter geht es für Ohratal am Sonntag gegen Mitaufsteiger Mühlhausen (15 Uhr), während Nordhausen eine Stunde früher in Schweina gefordert ist.