Jena. Trainer Lars Masell hilft gern in seiner Heimat bei Medipolis SC Jena aus. Bei einem Basketball-Weltmeister wird er emotional.

Lars Masell will keine große Sache daraus machen. Und doch ist sein Engagement bei Medipolis SC Jena in gewisser Weise etwas Besonderes, auch wenn er sagt: „Ich habe mich eigentlich überall wohlgefühlt.“ Doch hier, an der Saale, ist er geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, hat den Basketball für sich entdeckt, der ihn bis heute nicht wieder losgelassen hat.

„Ich liebe Basketball, das ist es, was ich machen möchte“, meint der 42-Jährige. Von daher ist seine Rückkehr in die Heimat ein glücklicher Zufall, dem aber ein ganz unglücklicher Umstand vorausging.

Kendall Chones, der eigentliche Co-Trainer von Björn Harmsen bei Medipolis SC, ist erkrankt, wird auf unbestimmte Zeit ausfallen. „Unsere Gedanken sind bei ihm und seiner Familie. Wir hoffen, dass er bald wieder gesund wird“, sagt Masell. Bis es soweit ist, wird er den Stellvertreter Harmsens vertreten.

Als sein alter Schulfreund ihn vor knapp drei Wochen fragte, ob er einspringen kann, bis Chones zurückkehrt, musste er nicht lange überlegen. „Ich habe genug zuhause rumgesessen, wollte endlich wieder arbeiten“, so Masell, dessen Engagement als Cheftrainer beim damals Noch-BBL-Club medi Bayreuth Anfang des Jahres endete.

Ganz untätig war er seit Februar aber nicht. Schließlich half er dem Eisenacher Johannes Voigtmann in Jena bei der WM-Vorbereitung. „Es war aber nur eine Woche, das machen wir im Sommer fast immer“, meint der Jenenser, der sichtlich bemüht ist, sich nicht wie manch andere ein Stück vom Erfolgskuchen abzuschneiden. Obwohl er einst auch Dennis Schröder ein Jahr als Assistenztrainer in Braunschweig betreute. Doch auch daraus will Masell keine große Sache machen. Trotzdem war für ihn der WM-Sieg der Deutschen und insbesondere von Voigtmann „sehr emotional“. Masell war im Nachwuchs dessen erster Trainer in Jena gewesen.

Doch zurück zu Medipolis SC: Hier fuchst er sich in die Arbeit ein, will so schnell wie möglich verstehen, „wie Björn spielen lässt“ und überall dort mitanpacken, wo er gebraucht wird. Eine lange Eingewöhnungszeit wird er nicht brauchen, schließlich sind er und Harmsen dafür bekannt, dass sie großen Wert auf die Defensive legen. Masell begründet es so: „Das Wichtigste für mich ist, dass die Spieler immer kämpfen. Das sieht man in der Defensive immer ein bisschen besser, wobei natürlich immer beides – auch die Offensive – eine große Rolle spielt.“

Jetzt hofft er, dass die Jenaer am Samstag im letzten Testspiel gegen Nürnberg, das unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, den nächsten Schritt machen können. Das Ergebnis sei zwar „zweitrangig, aber ein Sieg tut natürlich immer gut“. Doch die Korbjäger von der Saale plagen sich mit Verletzungssorgen. „Wenn alle wieder fit sind, haben wir aber eine sehr gute Mannschaft“, versichert er.