Erfurt. Im Aufwind der Siegesserie: Schwarz-Weiß Erfurt möchte ein Jahr nach dem Rückzug zurück ins Volleyball-Oberhaus.

Erfurts Volleyballerinnen stehen vor einem historischen Erfolg. Als erster Meister der im vergangenen Sommer ins Leben gerufenen zweiten Bundesliga Pro stehen sie fest und können als ungeschlagenes Team zudem ein besonderes Stück Volleyball-Geschichte schreiben. Zwei Partien stehen aus. Und der Weg, so viel steht nun fest, soll weiter nach oben führen, zurück in die erste Bundesliga.

Präsident Michael Panse und Geschäftsführer Florian Völker erklärten am Montag in einer Medienrunde auf der ega, dass der Verein bis zum Stichtag 2. Mai eine Erstliga-Lizenz beantragen wird. Damit kehrten die Erfurter ein Jahr nach dem freiwilligen Rückzug in die Eliteliga zurück.

Die Euphorie, die sich angesichts des so kaum zu erwartenden Siegeszuges breitmacht, ist ein wichtiger Aspekt gewesen, weshalb der Verein sein Aufstiegsrecht wahrnehmen möchte. Darüber hinaus begründete die Vereinsführung den Entschluss mit wirtschaftlichem Vorankommen.

Sportliche Entwicklung liefert stärkstes Argument

Vor allem aufgrund von finanziellen Aspekten hatte der Club seinerzeit seinen Rückzug erklärt. „Die Situation im Verein und auch in der ersten Bundesliga hat sich für uns verändert“, sagte er. Verbindlichkeiten infolge von sieben schweren Jahren Erstliga-Zugehörigkeit mit einem immerfort auf Kante genähten Etat seien abgebaut worden. Und vor allem ist es gelungen, Förderer hinzuzugewinnen.

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Das stärkste Argument aber liefert in den Augen des Vereins die sportliche Entwicklung der Mannschaft, die mit 22 Siegen aus 22 Spielen unangefochten die Spitze der zweiten Liga Pro bildet. „Wir haben einen Kader, der aus talentierten deutschen Spielerinnen besteht, und von dem wir denken, dass er zu fünfzig Prozent in der Liga standhalten kann“, stützt sich Völker auf die Leistung der Spielerinnen um das Trainer-Duo Mateusz Zarczynski/Rebekka Schneider. Der Entwicklung will der Verein Rechnung tragen.

Erste Liga kommende Saison wohl mit neun Mannschaften

Der Aufstiegsplan fällt in eine Zeit, in der die Volleyball-Bundesliga nach Wegen zum Erhalt eines attraktiven Spielbetriebes sucht. Nachrichten von finanziellen Sorgen machen die Runde. Durch Vilsbiburgs Rückzug vor wenigen Tagen ist die Zahl an Erstligisten auf acht geschrumpft. Mit Erfurt wären es in der kommenden Spielzeit neun Mannschaften. Vor zwei Jahren waren es zwölf.

Ein Wagnis wollen die Schwarz-Weißen nicht eingehen, sondern vielmehr die positiven Zeichen und die Euphorie nutzen, um auf eigenem Kurs mit der Ausbildung und Förderung junger Spielerinnen zu bleiben. „Ich denke, dass es für uns eher in der ersten Liga weitergehen kann als in der zweiten“, sagte Geschäftsführer Florian Völker.