Eisenach. Eisenachs Handballer halten mit dem Sieg gegen Stuttgart den 5-Punkte-Abstand zur Abstiegszone. Warum ThSV-Trainer Kaufmann trotzdem „zornig“ wurde und Heinevetter auf der Stuttgarter Bank blieb.

Seine Handball-Prüfung hat Marko Grgic schon bestanden. Die als Bankkaufmann wartet noch auf den 20 Jahre alten Auszubildenden. Beim 33:28 (17:14)-Sieg über den TVB Stuttgart war Grgic mit neun Treffern der herausragende Tore-Werfer des ThSV Eisenach.

„Nach der Einladung zur Nationalmannschaft ist er richtig aufgeblüht. Er hat das Potenzial ein Extraklassespieler zu werden, wenn er demütig ein Lernender bleibt“, lobte Trainer Misha Kaufmann sein Top-Talent im rechten Rückraum.

Grgic: Anruf vom Bundestrainer kam auf Arbeit in der Mittagspause

Grgic bekam den Anruf von Bundestrainer Alfred Gislason in seiner Mittagspause auf der Arbeit in der Wartburgsparkasse. „Erst dachte ich an einen Spaß, weil ich die Nummer ja nicht kannte“, erzählte Grgic. In den sieben Lehrgangstagen wolle er zeigen, dass er nicht umsonst nominiert worden sei. „Ich sage nicht, Hurra, jetzt habe ich den Adler auf der Brust. Ich will der Mannschaft helfen können.“ Und Paris im Sommer? „Schöne Stadt, warum nicht“, setzt sich Grgic wie beim ThSV keine Grenzen.

Keine Stuttgarter Absprache, Heinevetter nicht einzusetzen

Der souveräne Sieg über das auswärtsschwächste Team der Liga war hochverdient. Eisenach lag immer in Führung. Stuttgarts Trainer Michael Schweikardt verzichtete dabei auf den Einsatz von Torwart Silvio Heinevetter. Der gebürtige Bad Langensalzaer, der im Sommer zum ThSV wechselt, wurde mit Jubel von den knapp 3000 Zuschauern begrüßt. Sogar eine neue Heinevetter-Fan-Tasse mit der Aufschrift „Du, wir und die Bratwurst“, wurde schon mal eingeblendet. Der TVB-Coach verneinte eine Absprache, den Keeper in Eisenach nicht spielen zu lassen. „Vujovic ist in besserer Form. Aber ich habe im Spiel mal drüber nachgedacht, Silvio einzusetzen“, so Schweikardt. Doch Heinevetter blieb 60 Minuten nur Bankdrücker, kassierte wegen Meckerns gar eine 2-Minuten-Strafe.

ThSV-Trainer sauer über Schlendrian in der Schlussphase

Mit dem Erfolg bewiesen die Eisenacher, dass sie dem Druck im Abstiegskampf weiter gewachsen sind. Der Fünf-Punkte-Vorsprung auf den Bergischen HC hat trotz deren Sieges beim Tabellenletzten Balingen bei noch fünf ausstehenden Partien Bestand. Nun wartet am kommenden Freitag (20 Uhr) die nächste Heimchance gegen Lemgo.

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Und trotzdem war Trainer Kaufmann ein bisschen „zornig“. „Wir hätten mit zehn Toren gewinnen müssen. Ich hasse Schlendrian.“

Marko Grgic entschuldigte sich mit „ein, zwei fehlenden Körnern“. „Aber wir werden jetzt nicht nachlassen“, will auch er den Klassenerhalt so schnell wie möglich feiern

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