Antholz. Beschneiungsanlagen sollen mit Solarstrom betrieben werden. Zweites Depot würde für Schneesicherheit sorgen

Ziel der Mitte September begonnenen Umbau- und Modernisierungsarbeiten in der Skisport-Arena am Oberhofer Grenzadler sind neben einer modernen, technisch und sportlich aktuellen Wettkampfstätte für Biathlon- und Ski-Veranstaltungen auch die weitgehende Klimaneutralität der Anlagen. Das betonten Silvio Eschrich, der Gesamtleiter des Biathlon-Weltcups vom 6. bis 12. Januar 2020, und Kay-Guido Jäger beim Forum Nordicum in Antholz.

Beim jährlichen Treffen von Skisport-Journalisten aus Europa, Amerika und Asien mit den Weltverbänden IBU und FIS sowie Ausrüstern, Wettkampf-Organisatoren und Sportwissenschaftlern verkündete Eschrich außerdem: Für den kommenden Weltcup erhoffen sich die Oberhofer Organisatoren 65.000 Zuschauer, die auch in diesem Jahr Augenzeuge der Wettkampfwoche am Rennsteig waren.

Biathlon- und Rodel-WM binnen weniger Tage

Behinderungen für sie wegen der Arena-Umgestaltung wird es nicht geben. Hauptbauzeiten in der Arena werden die Jahre 2020 und 2021 werden. Der Weltcup 2022 soll Generalprobe für die Weltmeisterschaften vom 8. bis 19. Februar 2023 sein.

„Wir arbeiten eng mit den Rennrodlern zusammen, um alle sinnvollen Synergie-Möglichkeiten zu nutzen. Die ‚Kufe‘ hat ja ihre WM 2023 in Oberhof zehn Tage vor uns“, sagte Eschrich. Auch alle Tage der Rennrodel-WM sollten wie bei den Titelkämpfen der Skijäger zu „Festen des Wintersports“ werden.

Wichtige Umbauarbeiten in der Skiarena sind unter anderem ein neues Funktionsgebäude, die Verlegung der Biathlon-Strafrunde sowie Start und Ziel der Rennen bis 2021. Zudem soll es neue unterirdische Zugänge für Athleten, Betreuer, Trainer und Wettkampf-Organisatoren geben. Zusammen mit den Tribünen wird das Stadion dann 15.000 Steh- und Sitzplätze bieten. Dazu kommen 10.000 Plätze an den Laufstrecken.

Verändert werden sollen auch die Möglichkeiten der Schnee-Erzeugung und Lagerung. Für das bisherige Schneedepot an der Skisporthalle ist eine mit Solarenergie betriebene „Einhausung“ angedacht. „Darin könnten wir 20.000 bis 25.000 Kubikmeter Schnee lagern“, meint Eschrich. Das ist exakt die Menge, mit der auch die WM-Organisatoren in Antholz rechnen, um alle benötigten Laufstrecken belegen zu können.

Da für die geplanten Bauarbeiten in Oberhof an verschiedenen Stellen auch Erdaushub benötigt wird, könnte der am Rande des Loipennetzes, z.B. an der sogenannten Kulle-Kurve, entnommen werden. Dann entstünde dort Platz für ein zweites, rund 10.000 Kubikmeter großes Schneedepot. Damit wäre zusammen mit Südtiroler Beschneiungsanlagen Austragungs-Sicherheit auch bei Wetterkapriolen gewährleistet.

Die Bozener Firma TechnoAlpine ist Weltmarktführer und Partner für alle Wettkämpfe in der Antholzer Arena sowie auch der Wettkampfanlagen für die Olympischen Spiele 2022 in Peking. Die Beschneiungsanlagen benötigen neben Wasser – möglichst aus einem Teich oder Fließgewässer der näheren Umgebung – nur noch Solar- oder regenerativ hergestellten Strom.

„Das Wasser geht der Umwelt dadurch nicht verloren. Es wird beim nachwinterlichen Tauwetter wieder den Entnahmeorten zugeführt“, erläuterte beim Forum Nordicum in Antholz ein Vertreter die Herstellerfirma.