Eisenach. In Unterzahl holen die ThSV-Handballer die Siegpunkte gegen Potsdam nach Hause und träumen von der Rückkehr in die erste Liga. Der Showdown folgt am Mittwoch.

Der Kampf um den zweiten Aufstiegsplatz in die Handball-Bundesliga steuert nach einem irren Krimi einem Herzschlagfinale entgegen. Nachdem Dessau am Freitagabend vorgelegt hatte, zogen die Eisenacher Männer nach. Angestachelt von der Rekordkulisse der letzten Jahre mit 3150 Zuschauern, gewannen sie am Samstag gegen Potsdam einen Wahnsinnskampf dank Riesenmoral 24:22 (13:12) und zogen am punktgleichen Kontrahenten wieder vorbei. Beim Elften Coburg haben sie es so am Mittwoch (19 Uhr) selber in der Hand, ihre starke Saison mit der Rückkehr in die erste Bundesliga zu krönen. Dessau muss zum neunten Ludwigshafen. Bester Werfer der Partie war Fynn Hangstein, der im Vier-gegen-Fünf der letzten anderthalb Minuten mit seinem zwölften Tor die umjubelte Entscheidung zum 24:21 herbeiführte..

„Was für eine Stimmung, was für Fans. Das ist die geilste Halle“, schrie Trainer Misha Kaufmann im Tollhaus Aßmann-Halle den vollen Rängen entgegen. Das Riesenkompliment aber sprach er seiner Mannschaft aus. „Alles, was sie zurückwarf, hat sie nach vorn gebracht“, hob er die unglaubliche Mentalität hervor. In einem verbissenen Kampf um jedes einzelne Tor hatte sie vielleicht den Unterschied zu einem ebenbürtigen Gegner ausgemacht.

Viel Unglück war zusammengekommen. Stammkeeper Johannes Jepsen hatte sich kurz vor dem Heimfinale eine Meniskus-Verletzung zugezogen. Max Brustmann, die Legende der Rimpar-Wölfe, sprang mit 40 nach Blitz-Aktivierung ein. Als wäre der Ausfall nicht schon kompliziert genug gewesen, musste Jannis Schneibel kurz vor der Halbzeit mit einer Schulterverletzung raus. Zu allem Überfluss sahen Ivan Snajder (55.) und Peter Walz (59.) auch noch Rot.

Umso mehr ließen die Eisenacher ihr Herz auf der Platte. Angeführt von Scharfschütze Fynn Hangstein warfen sie alles in die Partie, was sie hineinzuwerfen hatten. Dank schneller Tore und zweier glänzend gehaltener Siebenmeter von Stanislav Gorobtschuk setzten sich die Hausherren kurz nach der Pause auf fünf Tore ab (17:12/40.). Knapp zwölf Minuten ließen sie keinen Gegentreffer zu – und brachten das Spiel trotz zweimaligen Ausgleichs (19:19/50.; 21:21/56.) mit ihrem unbändigen Willen nach Hause.