Jena. Zwölf Jahre nach seinem Debüt steht der Kapitän vor seinem 300. Pflichtspiel für den FC Carl Zeiss Jena. Das sagt er zu seiner Vereinstreue.

„Ich bin stolz darauf, dass ich so viele Spiele für meinen Heimatverein und meine Heimatstadt machen konnte“, sagt René Eckardt. Er läuft am Wochenende zum 300. Mal in einem Pflichtspiel für die erste Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena auf. Der Gegner heißt FSV Luckenwalde (Samstag, 13.30 Uhr).

Debüt gegen Dynamo Dresden

So hochhängen möchte er das Jubiläum aber nicht. „Es sollen schon noch ein paar Spiele dazukommen“, sagt der 30-Jährige, der sein Debüt am 19. Oktober 2008 gefeiert hat. André Schembri verletzte sich, der gerade 18 Jahre alte Eckardt kam schon nach 13 Minuten ins Spiel. Salvatore Amirante vergab kurz vor Abpfiff einen Elfmeter, sonst wäre ein 1:0-Sieg herausgesprungen. „René van Eck hat mir viel Vertrauen geschenkt, mich auch danach spielen lassen“, sagt Eckardt rückblickend.

Das sagt Sportdirektor Tobias Werner über René Eckardt

Zwar habe er durchaus hin und wieder überlegt, ob ihn ein Wechsel voranbringt. „Doch ich stehe voll dahinter, in Jena geblieben zu sein“, sagt der Kapitän, dessen Vereinstreue auch Sportdirektor Tobias Werner hervorhebt. „Das kommt im Profifußball inzwischen selten vor und zeigt sein unheimliches Herz für den Klub.“ Ein Selbstläufer sei eine solche Serie bei weitem nicht. „Man braucht als Spieler die Qualität und bekommt die Verträge nicht geschenkt. 300 Pflichtspiele für einen Verein zeigen die enorme Identifikation mit der Stadt und dem Verein“, sagt Werner und lobt: „Er ist ein Super-Kapitän.“

Eckardts Plan für Jubiläum

Eckardt gibt fürs Wochenende den Plan vor. „Wir wollen die englische Woche mit einem Erfolg krönen“, sagt der Mittelfeldspieler, der bange Schlussminuten beim 2:0-Sieg gegen Chemie Leipzig erlebte. Er hatte sich bei der Abwehrschlacht verausgabt, die letzten Minuten von draußen zuschauen müssen. „Wir haben alles reingelegt, das Spiel zu gewinnen. Wenn es mal schwer wird in der Liga, muss sich jeder in jeden Ball reinwerfen und helfen, die Führung über die Zeit zu retten.“ Eckardt spürt, wie die Erfolge befördern, dass das Team weiter zusammenwächst. Wie er sein 300. Spiel feiert? „Darüber mache ich mir vorher keine Gedanken. Das bringt doch Unglück.“

Tobias Werner: „Das ist schade für Rohr“

Abwehrspieler Maximilian Rohr sollte am Mittwoch bei der zweiten Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena aushelfen. „Leider ist er über Nacht erkrankt. Das ist schade für ihn, schließlich muss er irgendwann spielen, um in Form zu kommen“, sagt Sportdirektor Tobias Werner. Auch am Samstag wird Rohr noch fehlen.

Werner erwartet spätestens nächste Woche Signale anderer Vereine, die Rohr verpflichten wollen. Interessiert war zuletzt Zweitligist Hamburger SV. „Wenn keine Angebote kommen, muss er sich zu 100 Prozent mit der Aufgabe in Jena identifizieren.“

Der Sportdirektor verfolgt weiterhin den Plan, einen Stürmer zu verpflichten. „Wir haben Ideen“, sagt Werner, rechnet aber erst kommende Woche mit Bewegung auf dem Transfermarkt. In oberen Ligen formieren die Clubs gerade ihre endgültigen Kader.

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