Jena. Eroll Zejnullahu spricht über die aktuelle Situation des Fußball-Drittligisten FC Carl Zeiss Jena, das Spiel am Sonntag gegen Mannheim und seine Zeit bei Union Berlin.

Eroll Zejnullahu ist ein waschechter Berliner Jung, ein „Eiserner“ dazu. Seit 2012 hat der 24-Jährige Mittelfeldspieler für Union Berlin gekickt, ehe er sich im Sommer Fußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena anschloss. Wir sprachen mit ihm über seine alte Liebe und seinen neuen Club.

Auf welches Spiel am Wochenende fiebern Sie mehr hin, das Bundesliga-Debüt von Union Berlin oder Ihr Spiel mit Jena gegen Waldhof Mannheim?

Definitiv mehr auf unser eigenes. Nichtsdestotrotz interessiert mich natürlich auch, was die Jungs in Berlin in der Bundesliga machen.

Sie haben sich als A-Jugendlicher 2012 den „Eisernen“ angeschlossen. Wie war Ihre Zeit bei Union, in der Sie für die Berliner 66 Zweitliga-Spiele bestritten?

Es waren sehr gute Jahre mit dabei. Zum Schluss habe ich leider nicht mehr so oft gespielt. Aber ich habe viele schöne Erinnerungen an Union Berlin.

Und jetzt 3. Liga mit Jena.

Ich habe mir lange Gedanken gemacht, wollte unbedingt wieder spielen. Es gab auch Anfragen aus dem Ausland. Aber ich habe mich bewusst für Jena entschieden und bin sehr froh, hier zu sein, bin sehr gut aufgenommen worden. Klar, jetzt müssen wir punkten, das ist wichtig.

Kurz nach Ihrer Verpflichtung standen Sie beim 0:2 gegen Zwickau schon in der Startelf. Die erste Halbzeit sah auch ganz gut aus.

Für den Anfang war die Leistung okay, ich hatte ja lange nicht gespielt und war mit dem Team auch nicht im Trainingslager. Aber da ist noch viel Luft nach oben. Ich bin mir sicher, dass ich dem Verein und dem Trainer das Vertrauen zurückgeben kann, was sie mir schenken. Dass sie mich mit Spielpraxis belohnen, ist keine Selbstverständlichkeit.

Wie ist die Stimmung im Team nach vier Niederlagen in bisher vier Ligaspielen?

Wir wissen alle, wo wir gerade stehen. Die Stimmung ist deswegen aber nicht schlecht. Alle wissen, dass in jedem Spiel alles möglich ist. Wenn wir dann endlich vorne mal die Dinger reinmachen, in Führung gehen, sieht das auch ganz anders aus.

Es fehlt das Erfolgserlebnis?

Genau so sieht es aus. Wie heißt es so schön, wenn man unten drin steckt, läuft alles gegen einen. Aber wir haben die Qualität, um da wieder rauszukommen. Trainer und Verein bleiben ruhig und ich spüre bei allen vollstes Vertrauen, dass wir es schaffen. Wie das der Trainerstab moderiert, ist richtig gut.

Was erwartet Sie am Sonntag gegen Waldhof Mannheim? Da kommt ein sehr starker Aufsteiger nach Jena.

Ja. Ich habe Waldhof früher ein paar Mal gesehen, in Mannheim gewohnt. Das ist keine Mannschaft, für die es nur um den Klassenerhalt geht. Die wollen im oberen Mittelfeld angreifen. Im DFB-Pokal haben sie ein sehr gutes Spiel gegen Eintracht Frankfurt gemacht.

Was haben Sie sich persönlich für die Saison vorgenommen?

Ich will möglichst viele Spiele machen und wieder zu meiner Topform kommen – und mit der Mannschaft am Schluss die Klasse halten.

FC Carl Zeiss Jena – Waldhof Mannheim, Sonntag, 14 Uhr, Ernst-Abbe-Sportfeld