Schleiz/Jena. Der Fußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena sucht am Freitag beim FSV Schleiz Abwechslung vom unerfreulichen Liga-Alltag.

Nein, eine Einschätzung zum FSV Schleiz will Lukas Kwasniok nicht abgegeben. Dass sein FC Carl Zeiss Jena beim Landesklässler heute in der 1. Runde des Thüringer Fußball-Landespokals eine Runde weiterkommt, ist für den Trainer des Drittligisten natürlich eine Selbstverständlichkeit. „Ich habe Vertrauen in meine Jungs“, weiß Kwasniok, dass seine Spieler über die Qualität verfügen, die Pflichtaufgabe zu lösen. Arrogant wollen die Saalestädter aber nicht daherkommen. „Wir fahren da nicht hin und sagen: Wir müssen so oder so hoch gewinnen.“

Überhaupt treiben den 38-jährigen Fußball-Lehrer, der als Aktiver einst Kapitän der deutschen U-16-Nationalelf war, derzeit andere Sorgen um: der schwache Saisonstart. Jena ist in der 3. Liga nach vier Spieltagen punktlos Tabellenletzter. „Null Punkte ist ein bissel doof, aber nichts, was uns in irgendeiner Form beunruhigt“, warnt Kwasniok, wie schon so oft in den vergangenen Tagen, vor Panik ob des Fehlstarts.

„Uns ist der Spielplan auf die Füße gefallen. Damit meine ich die Dichte der Spiele innerhalb von 13 Tagen. In normalen Wochen hättest du zwei Spiele, so hast du vier gehabt“, sagt der FCC-Coach, der gerne mehr Zeit zum Trainieren hätte. Von daher ist er froh, dass diese Woche kein Drittliga-Punktspiel ansteht. „Wir wissen, dass wir Jungs verpflichtet haben, die echt Nachholbedarf haben“, räumt Kwasniok ein. Bei so einem großen Umbruch gehe es „um Hierarchien, es geht ums Teamgefüge und natürlich auch um körperliche Fitness“. Die Schleiz-Partie soll nun helfen, eine Stammelf zu finden.

Weiterer Zugang vorstellbar

Ob Raphael Obermair von Beginn an auf dem Feld steht, wird sich zeigen. „Der Plan ist, ihn einzusetzen“, sagt Kwasniok über den 23-jährigen Bayer mit philippinischen Wurzeln, der erst am Mittwoch aus der österreichischen Bundesliga von Sturm Graz verpflichtet worden war. Gestern absolvierte der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler in Jena noch den obligatorischen Medizincheck, ehe er ins Training einsteigen sollte.

Beim FC Carl Zeiss könnten sie sich vor Ende der Frist am 2. September noch einen weiteren Zugang vorstellen. Kein Ergänzungsspieler, sondern einer, der die Qualität steigert. Laut Kwasniok, der sich zu Position und möglichen Kandidaten bedeckt hielt, sei es „kein Muss-, sondern ein Kann-Transfer“.

Ob sich heute auch ein Schleizer auf die Wunschliste des FCC-Coachs spielen kann, bleibt abzuwarten. Der aktuell Sechste der Landesklasse Staffel 1 geht auf jeden Fall hochmotiviert in die Partie und hofft auf die Pokalsensation. „Wir sind heiß auf das Duell. Wir werden es Jena so schwer wie möglich machen“, sagt Mannschaftskapitän Mirko Horn. Er selbst habe gute Erinnerungen an das Jahr 2010, als er mit dem VfB Pößneck mit dem FC Rot-Weiß Erfurt ebenfalls einen Drittligisten aus dem Pokal eliminierte. Zusätzliche Motivation verschafft den Schleizern der eigentliche FCC-Fan Matthias Limmer. Er hat dem FSV für jeden Treffer ins Zeiss-Tor ein Fass Bier in Aussicht gestellt.

ZFC in Weimar, Erfurt in Heiligenstadt

Klare Favoriten im Thüringer Fußball-Landespokal sind heute auch die beiden Regionalligisten ZFC Meuselwitz und der FC Rot-Weiß Erfurt. Die Meuselwitzer sind beim Verbandsligisten SC 1903 Weimar ab 18 Uhr im Stadion Lindenberg gefordert. Und die Ostthüringer nehmen den zwei Klassen unter ihnen spielenden Gegner ernst. „Wir werden in Weimar mit dem besten Kader auftreten, den wir zur Verfügung haben“, sagt ZFC-Coach Heiko Weber.

Erfurt ist derweil auch bei einem Vertreter aus der Thüringenliga am Ball. Anstoß beim 1. SC Heiligenstadt ist ebenfalls 18 Uhr.

FSV Schleiz – FC Carl Zeiss Jena, heute, 18 Uhr, Am Fasanengarten