Rio de Janeiro. Nach der Karriere in der Seleção werden zwei brasilianische Fußballstars wegen Sexualstraftaten verurteilt. Nun äußert sich der Verband.

Der brasilianische Fußballverband CBF hat die Urteile gegen die früheren Nationalspieler Robinho und Dani Alves wegen Vergewaltigung als „Schlusspunkt eines der unheilvollsten Kapitel des brasilianischen Fußballs“ bezeichnet.

In einer auf X (vormals Twitter) veröffentlichten Mitteilung bekräftigte der Verband zugleich seine Solidarität mit den beiden Opfern der Sexualstraftaten. Es sei fundamental, dass deren mutige Haltung immer mehr Frauen inspiriere, angesichts solcher Grausamkeiten nicht zu schweigen.

Robinho war 2017 wegen seiner Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung einer albanischen Frau in einer Diskothek in Mailand in Italien zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Als das Urteil 2022 rechtskräftig wurde, war er schon in seine Heimat zurückgekehrt. Brasilien liefert seine Staatsbürger grundsätzlich nicht an andere Länder aus. Nach einem Urteil zur Vollstreckung seiner Freiheitsstrafe in Brasilien wurde er am Donnerstag in der Hafenstadt Santos verhaftet. Seine Anwälte legten am Freitag dagegen Beschwerde ein.

Dani Alves war im Februar in Spanien wegen sexueller Aggression zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden. Eine junge Frau hatte ihn beschuldigt, sie in der Nacht zum 31. Dezember 2022 in einer Toilette eines Nachtclubs in Barcelona zum Sex gezwungen zu haben. Gegen das Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden. Am Freitag gelang es Alves abermals nicht, die für eine Haftentlassung festgesetzte Kaution in Höhe von einer Million Euro zu hinterlegen.

„Es ist eine Schande, dass ein Sportler sich nichts dabei denkt, solche Art von Perversitäten zu begehen, indem er glaubt, dass ihn seine sportlichen Verdienste in gewisser Weise gegen jede Art von Strafverfolgung abschirmen“, schrieb der Fußballverband in seiner Mitteilung. „In einem Ambiente, in dem der Machismus herrscht, müssen vor allem wir Männer in der ersten Reihe stehen, um nicht nur gegen sexuelle Gewalt, sondern gegen jede Art von Gewalt zu kämpfen“, hieß es weiter.