Cottbus. Der Thüringer Fußball-Regionalligist meldet sich mit einem 1:0-Sieg im Spitzenspiel nach dem Lok-Tiefschlag zurück. Die Begegnung im Schnellcheck:

Kurzfazit: Sie können es doch. Nach der 2:3-Pleite im ersten Pflichtspiel des Jahres hat sich der FC Carl Zeiss Jena mit einem 1:0-Erfolg beim Tabellenzweiten Energie Cottbus in der Fußball-Regionalliga zurückgemeldet und überstand auch noch die Schlussphase in Unterzahl, nachdem Maximilian Krauß Gelb-Rot gesehen hatte.

Die Anfangsminuten der Begegnung lassen sich am besten mit dem Wort Abtastphase umschreiben. Beide Mannschaften wollten sich erst einmal sortieren, sicher stehen. Kein Wunder, dass die ersten beiden Chancen auch aus Standrads resultierten. Erst setze Jenas Maximilian Wolfram einen Freistoß aus etwa 20 Metern knapp neben das Cottbusser Tor (15. Minute), dann streifte der Freistoß von Axel Borgmann von der rechten Seite den Querbalken des FCC-Tores.

In der Folge gingen beide Mannschaften mehr Risiko, wobei die ganz großen Möglichkeiten auf beiden Seiten noch ausblieben. Trotzdem war schon zu erkennen, dass die Cottbuser Abseitsfalle nicht gut funktionierte. Die weit aufgerückte Energie-Abwehrreihe wurde den Lausitzern in der 38. Minute auch zum Verhängnis. Eigentlich hatte Cottbus seinerseits gerade einen Jenaer Angriff abgefangen und wollte blitzschnell kontern. Doch in letzter Sekunde rettete die Jenaer Defensive, Maximilian Oesterhelweg steckte auf Fabias Eisele durch, der allein auf FCE-Keeper Toni Stahl zulief. Als die Verteidiger der Gastgeber ihn eigentlich schon eingeholt hatten, folgte ein platzierter Schuss ins untere Eck – Innenpfosten und die 1:0-Führung für den FCC, mit der es auch in die Pause ging.

Die zweite Halbzeit startete mit einer Großchance für die Gäste. Einmal mehr war der schnelle Krauß der Energie-Abwehr entwischt, doch ging sein Schuss deutlich vorbei (49.). Jena hatte jetzt mehr Platz als in den ersten 45 Minuten, machte daraus aber zu wenig, wie bei der Konterchancen von Oesterhelweg (62.). Die Energie-Fans wurden trotzdem langsam ungeduldig, riefen: „Aufwachen!“ oder „Wir wollen euch kämpfen sehen!“ Die besseren Möglichkeiten hatte nämlich weiter Jena, so scheiterte Leon Bürger knapp an Stahl (81.).

Dann musste der FCC die Schlussminuten in Unterzahl über die Bühne bringen. Krauß, der schon eine Gelbe gesehen hatte, weil er den Ball wegschlug, sah nach einem dummen Foul Gelb-Rot und musste vom Platz (84.). Doch die Zeiss-Mauer hielt auch der Cottbusser Schlussoffensive stand.

Tore: 0:1 Eisele (38.).

Aufstellung: Gegenüber der 2:3-Niederlage zum Jahresauftakt gegen den 1. FC Lok Leipzig änderte Jena-Trainer Andreas Patz seine Aufstellung gleich auf drei Positionen. Kapitän Bastian Strietzel, Alexander Prokopenko und Maximilian Krauß rückten für Dennis Slamar, Justin Schau und Vasileios Dedidis in die Startformation. Beim System setzte Patz auf ein variables 5-2-3 mit zwei offensiven Außenverteidigern.

Energie Cottbus: Stahl – Hasse, Eisenhuth, Hildebrandt, Borgmann – Erlbeck, Kujovic (59. Putze) – Schulz (59. Kremer), Pronichev, Zografakis – Engelhardt.

FC Carl Zeiss Jena: Müller – Stauffer, Lange, Strietzel, Hehne, Prokopenko – Wolfram, Bürger (90. +3 Scheder) – Oesterhelweg (90. +1 Schau), Eisele (70. Dedidis), Krauß.

Hinspiel: Am 27. Oktober standen sich beide Mannschaften im Ernst-Abbe-Sportfeld gegenüber. Damals war Jena der Favorit, gestärkt durch zwei Siege nach dem Trainerwechsel von Dirk Kunert zu Andreas Patz. Die Thüringer waren zumindest auch in den ersten 45 Minuten klar besser, am Ende siegte dennoch Cottbus 1:0 und startete seine Aufholjagd Richtung Tabellenspitze, während Jena im Tableau stagnierte.

Bilanz: In der hat laut „Kicker“ der FC Carl Zeiss die Nase vorn. In 40 Duellen gab es 19 Siege für die Saalestädter bei 11 Niederlagen und 10 Unentschieden.

Der letzte Sieg in Cottbus: Lag für die Thüringer gegen die erste Mannschaft der Lausitzer trotzdem schon lange zurück. Es war im September 1994 auch ein Regionalliga-Spiel, das Jena mit 1:0 gewann. Torschütze: Heiko Weber.

Nächste Partie: Der FC Carl Zeiss empfängt am Freitag den FC Eilenburg zum nächsten Ligaspiel. Der Anstoß gegen den Aufsteiger im Ernst-Abbe-Sportfeld ist um 19 Uhr.