Jena. Dürfen beim FC Carl Zeiss Jena nach der verpassten Meisterchance nun die Reservisten gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig auflaufen?

Die Minichance auf die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost ist für den FC Carl Zeiss Jena am dem vergangenen Wochenende geplatzt. Gibt Trainer René Klingbeil nun beim Gastspiel gegen den 1. FC Lok Leipzig auch Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance? Am Sonntag muss der Tabellendritte beim Vierten in Leipzig antreten (Anstoß 13 Uhr).

Der Trainer reagiert mit einer klaren Antwort auf die Frage. „Im Leben muss man sich alles erarbeiten, es gibt nichts geschenkt“, sagt René Klingbeil. Daran wird er immer wieder erinnert, wenn er auf die Delle in seiner Taktiktafel schaut. Sie lässt ihn stets an die Drittligazeit zurück­denken. Die Jenaer standen in der Saison 2019/20, als Klingbeil als Teamchef arbeitete, zeitig als Absteiger fest.

Torhüter Jo Coppens hinterlässt bleibende Erinnerung

So kam die Überlegung auf, auch Spielern aus der zweiten Reihe in den letzten fünf Spielen die Chance zur Präsentation zu geben, so auch dem zweiten oder dritten Torhüter, damals Flemming Niemann und Lukas Sedlak. Stammkraft Jo Coppens – heute beim belgischen Club VV Sint-Truiden aktiv – hatte damals in die Taktiktafel geboxt, als es in einer Diskussion um dieses Thema ging.

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„Dieser Ehrgeiz gehört dazu. Wenn du Fußballer bist und spielen willst, kämpfst du dafür. Es geht um Reputation, Spiele und nicht zuletzt um Geld“, sagt Klingbeil, der selbst als aktiver Spieler auch keine Spiele wegschenken wollte. Einst hatte ihn Coach Mark Zimmermann vorm Landespokalspiel in Sonderhausen gefragt, ob er lieber zu Hause regenerieren wolle. Für Klingbeil stand die Antwort fest: Natürlich fährt er mit zu dem Spiel.

Keine Bollerwagen-Tour für die FCC-Spieler

Klingbeil will das anstehende Punktspiel in Leipzig unbedingt erfolgreich gestalten. Deshalb fiel für seine Spieler in dieser Woche auch der Feiertag aus: stilles Wasser und Training statt Bollerwagen-Tour. „Der Fußball schläft nicht. Du muss 24/7 mit dem Kopf auf dem Fußballplatz sein“, begründet der Trainer die Partyabstinenz. „Wir müssen uns konzentrieren, haben ein schwieriges Spiel vor der Brust.“

Trainer René Klingbeil dirigiert seine Mannschaft.
Trainer René Klingbeil dirigiert seine Mannschaft. © Tino Zippel

Lok Leipzig steht mit 57 Punkten auf dem vierten Platz und kann mit einem Sieg an den Jenaern vorbeiziehen. Der Jenaer Trainer verweist auf die jüngste Erfolgsserie der Lok, deren Coach Almedin Civa wenig in der Aufstellung variiere. „Er ist ausgebufft und kennt die Regionalliga bestens. In seiner Mannschaft gibt es wenig Fluktuation, was den Spielern Sicherheit bringt“, sagt Klingbeil und warnt vor Djamal Ziane (17 Tore) und dem schnellen Theo Ogbidi.

Der FCC-Trainer plant, die Besten der Trainingswoche aufzustellen für das letzte Auswärtsspiel in dieser Saison. Personell könne er aus den Vollen schöpfen, sagt er mit Blick auf die Partie – und die Laune könnte nach einer guten Nachricht nicht besser sein.

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