Jena. Warum das bald anstehende Derby gegen den FC Rot-Weiß Erfurt für Jena-Coach Henning Bürger noch keine Rolle spielt.

Irgendwie war nach dem 3:1-Sieg des FC Carl Zeiss Jena am Samstag im Ernst-Abbe-Sportfeld gegen Hertha BSC II schon das nächste Heimspiel in der Fußball-Regionalliga in aller Munde. Schließlich empfangen die Saalestädter am 16. März ihren großen Rivalen: den FC Rot-Weiß Erfurt. Derby-Zeit ist angesagt!

Nein, ist sie noch nicht. Henning Bürger behielt kühlen Kopf. Mal abgesehen davon, dass es fürs Spiel gegen den FC Rot-Weiß auch nur drei Punkte gebe, meinte Jenas Chefcoach nach seinem ersten Heimsieg seit der Amtsübernahme Anfang Januar: „Ich denke wirklich in keiner Sekunde jetzt an Erfurt. Wir kümmern uns um Viktoria Berlin, das ist am Sonntag.“ Die Marschrichtung laut Bürger nach sieben Punkten aus der englischen Woche für die Saalestädter: „Ruhig bleiben, erholen, weitermachen.“

FC Carl Zeiss nach englischer Woche wieder in der Erfolgsspur

Der FC Carl Zeiss ist nach seinem Holperstart ins neue Jahr endlich wieder in der Spur. Die zwei Siege und das eine Unentschieden aus den letzten drei Spielen seien eine „optimale Punktausbeute“, findet Bürger. Obwohl: „Zwei fehlen!“ – die aus Eilenburg am Dienstag (1:1). Aber die Reaktion, die seine Mannen am Samstag gegen die Reserve des Zweitligisten aus der Hauptstadt gezeigt hatte, imponierte Bürger.

Bedanken konnte sich die Jenaer explizit auch bei Justin Petermann. Erst schlug der FCC-Taktgeber eine Ecke, die Herthas Tim Hoffmann unglücklich ins eigene Tor abfälschte (28. Minute). Dann gab er die Flanke, die Joel Richter per Kopf zum 2:1 im Tor unterbrachte (61.), und damit die passende Antwort auf den Ausgleich von Berlins Gustav Christensen kurz vor der Pause (45.) fand.

Nach der Halbzeit noch mehr Gas gegeben

„Eigentlich“, meinte Petermann, „hatten wir schon in der ersten Halbzeit das Spiel kontrolliert“. Doch noch wichtiger sei die Reaktion nach dem „Nackenschlag“ kurz vor der Pause gewesen. Die Devise für die zweiten 45 Minuten: „Noch mehr Gas geben, aggressiver sein.“ Das klappte bestens und so verdiente sich der FCC den ersten Heimsieg nach drei Monaten.

Herthas Tony Rölke half allerdings kräftig mit. Er kassierte nach einem Scharmützel mit Pasqual Verkamp Gelb und spielte nur zwei Minuten später den Ball im Mittelfeld mit der Hand. Eine, wie Berlin-Coach Stephan Schmidt fand, „unnötige“ Gelb-Rote Karte war die Folge (72.). „Das war natürlich nicht förderlich“, sagte Schmidt.

Am kommenden Sonntag geht es gegen Viktoria Berlin weiter

Dem FCC spielte es freilich in die Karten. Als der Schuss des kurz zuvor eingewechselten 17-jährigen Paul Krämer von Berlins Eliyas Strasner mit der Hand abgewehrt wurde, gab es Elfmeter. Den verwandelte Cemal Sezer sicher zum 3:1 (83.) – die Entscheidung.

„Das gibt uns Auftrieb“, sagte Petermann, der jetzt beim Spiel gegen Viktoria Berlin am kommenden Sonntag auf eines hofft: „Einen Auswärtsdreier.“