Jena. Es war ein Fußballfest im Ernst-Abbe-Sportfeld: Lautstarke Unterstützung kam von den Rängen – und eine Fleißarbeit schmückte das Stadion.

Das Thüringenderby zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem FC Rot-Weiß Erfurt (2:2) war Werbung für den Fußball – und deutlich friedlicher im Stadion, als von den Verantwortlichen zuvor befürchtet.

Revierkampf: Laut Polizei haben sich in der Nacht auf Samstag zwei jeweils 40-köpfige Trupps aus beiden Fanlagern in Bad Berka (Weimarer Land) zu einer Schlägerei getroffen. Die Einsatzkräfte kamen jedoch zu spät, stellten aber bei Verkehrskontrollen potenzielle Teilnehmer fest. Zwei Verletzte wurden behandelt.

Lautstarker Marsch durchs Jenaer Stadtzentrum

Fanmarsch: Fast 1000 Jenaer Fans zogen vorm Spiel vom Johannisplatz durchs Stadtzentrum zum Stadion. Viele Passanten beobachteten das lautstarke Spektakel vom Fußweg aus. Die Polizei registrierte das Zünden von pyrotechnischen Erzeugnissen, eine Widerstandshandlung und drei Beleidigungen gegen Polizeikräfte. Bei einer Kontrolle stellte sie Betäubungsmittel fest.

Derbyheld: Er war der letzte Siegtorschütze in einem Thüringenderby – im Februar 2018 bei Jenas 1:0-Erfolg: Florian Dietz, inzwischen Bundesliga-Stürmer beim 1. FC Köln, verfolgte das Derby von der Tribüne aus. Er muss gerade wegen eines Kreuzbandrisses pausieren und wollte unter anderem schauen, wie sich sein Ex-Mitspieler Justin Petermann (Köln II) schlägt.

Riesenbanner an neuer Tribüne entrollt

Riesenbanner: Die aktive Fanszene hatte ein Banner von 35 mal 8 Meter Größe gestaltet, das an der künftigen Haupttribüne zum Anpfiff mit der Botschaft „Kämpfen – Siegen“ entrollt wurde. Zwar riss ein Teil, war aber schnell repariert. Vollen Einsatz gaben die Fans, die über 90 Minuten lautstark anfeuerten.

Das riesige Banner an der Osttribüne.
Das riesige Banner an der Osttribüne. © Tino Zippel

Sturz: FCC-Chefordner Matthias Schau musste nach Abpfiff kurzzeitig behandelt werden. Er wollte in einem Streit zwischen Zuschauern und gewerblichem Ordnungsdienst schlichten und war von einer Securitykraft umgeschubst worden.

Rettungseinsatz nach Pfefferspray-Gebrauch

Nachspiel: Die Abreise verlief laut Polizei weitgehend störungsfrei. Am Osteingang kam es zum Einsatz von Pfefferspray. Mehrere Personen hätten sich mit einem Fan solidarisiert, der einen Polizisten beleidigt hatte, heißt es im Polizeibericht. Auf einem Video ist hingegen zu sehen, wie ein junger Polizist das Pfefferspray zückt, aus der Kette hervortritt und in die Menge sprüht, ungeachtet dessen, dass sich dort Frauen und Kinder befanden. Der Rettungsdienst war im Einsatz.

Kampfansage nach Derby: Burim Halili nennt Ziel

Maximilian Krauß nach dem Derby: „Wir haben 2:2 verloren“