Schleiz. Craig Chaplow und Dan Evanson landen bei ihrem Debüt 2009 einen spektakulären Überschlag.

Für ihren Debütrennen in der Seitenwagenweltmeisterschaft hatten sich Craig Chaplow und Dan Evanson 2009 das Schleizer Dreieck auserkoren. „Ein lehrreiches Wochenende“, wie die Briten letztlich resümierten. Vor der ersten Trainingsrunde erkundeten die beiden Newcomer die neuralgischen Punkte der anspruchsvollen Schleizer Strecke. „Durchaus tricky, aber ganz nach unserem englischen Geschmack“, war die Meinung der Jungs. Doch ein erster Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten.

Noch während des ersten freien Trainings verlor Passagier Evanson beim komplexen Richtungswechsel in der Kohlbachschikane den Halt im Gespann und purzelte aus seinem Beiwagen. Pilot Chaplow bemerkte den Fauxpas seines Co zunächst nicht und zog weiter ordentlich am Gashahn. Allerdings machte sich das fehlende Ausgleichsgewicht des nicht mehr vorhandenen Beifahrers in der Seng unweigerlich beim Fahrverhalten des Gespannes bemerkbar. Chaplow wurde mit seinem Gefährt von der Straße getragen und schlug recht vehement in einer Leitplanke ein.

Prellungen und Schürfwunden

Sowohl Chaplow wie auch Evanson blieben, von ein paar Prellungen und Schürfwunden abgesehen, unverletzt. Der Seitenwagen bedurfte jedoch einer gröberen Revision, sodass die Briten auf das erste Qualifying unverrichteter Dinge verzichten mussten. In einer ausgeprägten Nachtschicht wurde das Sportgerät auch mit neuem Motor wieder fahrbar gemacht. Pünktlich zum Abschlusstraining standen Mann und Maschine wieder einsatzbereit parat. Startplatz 17 bedeutete unter diesen Umständen eine maximale Schadensbegrenzung.

Im Sprintrennen wollten die Briten dann endlich Kilometer sammeln. Doch nach kurzen zwei Runden war auch dieses Unterfangen jäh beendet. Beim Beschleunigen aus der Schikane vor dem Start-und-Ziel kam das Duo mit dem Antriebsrad in den Dreck und legte einen spektakulären Überschlag an den Tag. Die Besatzung stellte das Gefährt aus eigener Kraft wieder auf und wählte den direkten Weg ins Fahrerlager. „Jetzt gibt es nur noch wenige Stellen an meinen Körper, die ohne Schürfwunden oder Prellungen auskommen müssen“, kommentierte Craig Chaplow den neuerlichen Ausflug mit feinsten britischen Humor.

Elfter Platz im Hauptrennen

Als kleine Belohnung für ein unerwartetes hartes und ereignisreiches Wochenende werteten dann Chaplow und Evanson den elften Platz im Hauptrennen. „Wir hatten uns das irgendwie anders vorgestellt. Aber es wäre wohl naiv gewesen, davon auszugehen, dass wir hier herkommen und alles reibungslos ablaufen würde“, zog Craig Chaplow Bilanz.