Holger Zaumsegel über eine Qualität des FC Bayern München.

Er strauchelt, er wankt, aber er fällt nicht: Die Fans des deutschen Fußball-Rekordmeisters konnten sich in den zurückliegenden Jahren darauf verlassen, dass ihr Herzensclub abliefert, wenn es darauf ankommt. Und abgeliefert haben die Bayern in dieser Woche in der Champions League, nachdem sie im deutschen Oberhaus zuvor gehörig gestolpert sind. Dass 4:1 im Achtelfinal-Hinspiel bei Lazio Rom macht das Remis gegen Aufsteiger Bielefeld und die Niederlage in Frankfurt vorerst vergessen.

Karl-Heinz Rummenigge hatte nach der Pleite gegen die Eintracht zwar gönnerhaft gemeint, dass sich viele über einen spannenden Titelkampf freuen. Nur noch zwei Punkte Vorsprung auf RB Leipzig dürften dem Boss der Münchner aber so gar nicht schmecken.

Die Schuld ist nicht beim Trainer zu suchen

Von daher konnte Hansi Flick trotz seines Rekords von sechs Titeln binnen eines Kalenderjahres seinen Champagner zum 56. Geburtstag am Mittwoch nicht völlig sorgenfrei genießen. Zumindest darf sich der Bayern-Coach als Punktsieger im Machtkampf gegen Sportdirektor Hasan Salihamidžić freuen. Der ließ Leute wie Thiago, Coutinho und Perisic ziehen, konnte mit Sané aber nur einen Zugang präsentieren, der überzeugt. Ein Manko, das Flick, der in Transferfragen kein Vetorecht hat, mit seiner Aufstellung in Rom trotz Personalsorgen schonungslos aufdeckte.

Im Vergleich zur Vorsaison fehlt es den Bayern in der Breite an Qualität. Das ist der einzig kleine Hoffnungsschimmer, den RB im Titelrennen hat. Und sollte sich die Regel, dass die Münchner immer liefern, wenn es darauf ankommt, nach acht Meisterschaften in Folge einmal nicht bewahrheiten, dann ist die Schuld sicher nicht beim Trainer zu suchen.

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