Jena. Die Leichtathletik-Talente Max-Ole Klobasa, Kevin Brucha und Malte Stangenberg vom LC Jena haben in der Freiluftsaison viel vor.

Max-Ole Klobasa (17 Jahre), Kevin Brucha (17) und Malte Stangenberg (18), alle vom Leichtathletik Club Jena, waren sich einig: Das war ihre bisher erfolgreichste Hallensaison. Klobasa sprang mehrfach über 15 Meter. „Eigentlich hatte ich mir die 15 Meter für die Freiluftsaison vorgenommen. Ich habe aber nichts dagegen, dass ich die Weite schon unterm Hallendach gesprungen habe“, sagte er. In Sindelfingen bei den Deutschen U20-Meisterschaften steigerte er sich auf 15,31 Meter. Die Norm für einen Platz bei der U20-Europameisterschaft vom 18. bis 21. Juli im schwedischen Boras liegt bei 15,60 Meter. „Das ist für mich aber kein Muss. Wenn es klappen sollte, wäre das schön. Wenn nicht, geht es auch weiter.“ Zwei Trainingslager stehen für ihn in Vorbereitung auf die Saison 2019 an: in Portugal und Spanien.

Der Aufsteiger der Hallensaison aus Jenaer Sicht war Weitspringer Kevin Brucha. Vor dem Jahreswechsel steigerte er sich schon auf 7,22 Meter. Und es ging für ihn noch weiter – bis auf 7,25 Meter. „Ich muss aber meinen Anlauf verbessern. Vor allem die letzten Schritte vor dem Brett, da gibt es schon noch Reserven.“ International könnte für ihn 2019 ein Start beim Europäischen Olympischen Jugendfestival in Baku (Aserbaidschan) vom 21. bis 27. Juli drin sein. Dafür müsste er 7,20 Meter weit springen und dann Ende Juni bei der Internationalen Junioren-Gala in Mannheim gewinnen. Sein großes Ziel bleiben für die Zukunft die acht Meter. „Ich muss einfach gesund bleiben. Das andere kommt dann von ganz allein“, sagte Brucha.

Trainer May: „Noch nie so eine Breite an Talenten“

Er erwähnt bei jeder Gelegenheit das gute Umfeld in Jena – mit der Trainingsgruppe und auch mit dem Trainer Rico May. Sein Wettkampfeinstieg im Freien ist für den 18. Mai in Dresden geplant. „Ich werde aber nicht so viele Wettkämpfe bestreiten. Es kann sein, dass ich in Dresden über 100 und 200 Meter starte.“ Optisch überraschten Brucha und Klobasa nach der Rückkehr aus Sindelfingen mit einem modernen Kurzhaarschnitt. „Kevin hat gesagt, dass er sich die Haare kurz schneiden wird, wenn er eine Medaille bei der Hallen-DM holt“, sagte Klobasa. Und der erhöhte den Wetteinsatz, als er sagte: „Ich mache mit, aber nur, wenn ich den Titel gewinne.“

So schnell wie noch nie war Malte Stangenberg über die 60 Meter unterwegs. Er verbesserte sich seit Anfang Januar von Wettkampf zu Wettkampf. Seine persönliche Hallenbestzeit schraubte er auf 6,78 s. Damit liegt er national auf Position drei. Die Werte geben Hoffnung für die Freiluftsaison. Die EM-Norm über 100 Meter in der U20 steht bei 10,60 s. „Ich traue mir zu, diese Zeit zu laufen.“ Am 26. Mai 2018 schaffte Stangenberg beim Sparkassen-Meeting im Jenaer Ernst-Abbe-Stadion schon 10,61 s. Parallel liebäugelt er mit einem Platz in der 4-x-100-Meter-Staffel. Im Mai steht für ihn das Abitur an. Die kommende Saison 2019/20 wird für Stangenberg sein zweites U20-Jahr. „Ich will mich im kommenden Jahr komplett auf den Sport konzentrieren. Mal sehen, wie weit ich komme.“

Trainer Rico May lobt seine drei Talente. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in Jena schon einmal so eine Breite an Sportlern im männlichen Bereich hatten, die sich für internationale Aufgaben empfehlen können“, sagte er.