Holger Zaumsegel über das 1:1 des FC Carl Zeiss Jena in Braunschweig.

Die Tabelle lügt nicht. Der reine Blick aufs Tableau entlarvt den FC Carl Zeiss Jena als Verlierer dieses Spieltages. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz hat sich auf zwölf Punkte erhöht. Die verbleibende Anzahl der Spiele, um diesen aufzuholen, hat sich auf 16 verringert. Und damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Jenaer absteigen, größer geworden.

Dennoch darf das 1:1 bei Eintracht Braunschweig nicht gering geschätzt werden. Die Mannschaft hat nach dem 1:2 gegen Münster wieder ein deutliches Lebenszeichen gesendet. Der Patient von der Saale lebt noch. Und auf die Tabelle schauen sollten die Spieler und Trainer Rico Schmitt sowieso nicht. Hier finden sie keine Motivation. Vielmehr sollte die Leistung, vor allem aber der kämpferische Einsatz in Braunschweig, Mut machen und als Maßstab für die kommenden Aufgaben dienen. Kann der FC Carl Zeiss dieses Niveau halten, wird er sich mindestens erhobenen Hauptes in die Viertklassigkeit verabschieden.

Wichtige Aufgaben liegen auch vor der Vereinsführung, die einen neuen Aufsichtsrat und mit Klaus Berka auch weiteren ihren bisherigen Präsidenten hat. Keinesfalls darf zu langes Hoffen auf ein neues Wunder die Planungen für die Zukunft blockieren. Zweigleisig planen heißt fürs Erste die Devise. Dafür muss zu allererst eine Entscheidung fallen: Wer wird Trainer in der neuen Saison? Schenken die Verantwortlichen Rico Schmitt weiter das Vertrauen, oder setzen sie im Sommer auf einen kompletten Neuanfang? Danach muss mit den Spielern verhandelt werden, die bei einem möglichen Abstieg gehalten werden sollen.

FC Carl Zeiss Jena zeigt in Kampfspiel Reaktion