Weida. Die 20-jährige Jasmin Richter bestreitet in Dublin bereits ihre dritte Europameisterschaft in diesem Jahr.

Jasmin Richter war selbst überrascht, als sie von ihrer Nominierung für die Taekwondo-Europameisterschaft in den olympischen Gewichtsklassen in Dublin erfuhr. In der irischen Hauptstadt finden am 30. November und 1. Dezember die kontinentalen Titelkämpfe statt. „Für mich sind es bereits die dritten Europameisterschaften in diesem Jahr“, sagt die 20-Jährige, die in Jena im fünften Semester Kommunikationswissenschaft und Psychologie studiert.

Nachdem es bei der Studenten-EM nicht so gut für Richter gelaufen ist, konnte sich der fünfte Platz beim U-21-Titelkampf im schwedischen Helsingborg durchaus sehen lassen. „Diese Leistung will ich nun bestätigen“, so Richter. „Das wird ein interessanter Wettkampf.“

Aufgrund der derzeit wöchentlich stattfindenden Weltranglistenturniere in Kroatien, Israel und Frankreich hat die Deutsche Taekwondo-Union keinen speziellen Trainingslehrgang einberufen. Für die Kampfsportlerin vom TuS Osterburg 90 Weida ist derzeit wettkampffrei: „Ich habe in diesem Jahr genug Turniere bestritten. Für Olympia kann ich mich ohnehin nicht mehr qualifizieren. Dafür stehe ich in der Weltrangliste zu weit hinten.“

Nur fünf Gewichtsklassen bei Männern und Frauen werden in Dublin ausgekämpft. Zwei Sportler darf jedes Land nominieren. Jasmin Richter geht in der Gewichtsklasse bis 55 kg gemeinsam mit Julia Ronken aus Viersen in Nordrhein-Westfalen an den Start, die 2017 Studenten-Europameisterin wurde, vor zwei Wochen im Finale der deutschen Hochschulmeisterschaften aber von der Ostthüringerin bezwungen wurde. „Seit dem fünften Platz bei der U-21-EM geht es bei mir leistungsmäßig wieder aufwärts. Dennoch waren die letzten Wochen sehr anstrengend. Deshalb fahre ich ohne großen Druck nach Dublin. Ich will die Wettkampfatmosphäre aufsaugen und werde schauen, wie weit ich komme“, sagt Jasmin Richter, die sich mit dem Hochschultitel bereits für die European University Games 2020 in Belgrad qualifiziert und sich eine gute Ausgangsposition im Kampf um einen Startplatz bei der Universiade 2021 in China verschafft hat.

Beim Weltranglistenturnier in Belgrad hatte die Niederpöllnitzerin erst gegen die Serbin Andjela Burusic nach zwei Runden und einer 20:0-Führung vorzeitig gewonnen, ehe im Viertelfinale gegen die Weltranglistensiebente Patrycja Adamkiewicz aus Polen mit 3:6 relativ knapp das Aus kam. „Da hat Jasmin bewiesen, dass sie mit der Weltspitze mithalten kann“, freute sich Vater und Heimtrainer Rene Richter, der zugleich Präsident der Taekwondo-Union Thüringen ist.