Jena. Die 16-jährige Innenverteidigerin gab im Spitzenspiel gegen den Hamburger SV ihr Startelf-Debüt und erzielte zudem ihr erstes Tor für das Zweitligateam, doch die Tochter des einstigen FCC-Spielers Carsten Sträßer gibt sich bescheiden.

Den 14. April 2024 wird Felicia Sträßer wohl niemals vergessen – und das aus gutem Grund: An jenem frühlingshaften Sonntag gab die 16-jährige Innenverteidigerin nicht nur ihr Startelf-Debüt für das Zweitligateam des FC Carl Zeiss Jena, sondern erzielte auch noch ein Tor. In der 60. Minute traf sie zum temporären 3:0 gegen den Hamburger SV. Schlussendlich triumphierte das Team von Florian Kästner mit 3:1 über die Hanseatinnen und rückte damit auf Platz zwei der Tabelle vor – und die Debütantin hatte mit ihrem Kopfball-Tor ihren Beitrag zu jenem Erfolg geleistet.

Die drei Torschützinnen des FC Carl Zeiss Jena: Luca Birkholz  (von links), Josephine Bonsu und Felicia Sträßer.
Die drei Torschützinnen des FC Carl Zeiss Jena: Luca Birkholz (von links), Josephine Bonsu und Felicia Sträßer. © Peter Poser | Peter Poser

„Das war ein sehr schönes Gefühl, doch im Vorfeld habe ich nicht davon zu träumen gewagt, dass ich ausgerechnet bei meinem Startelf-Debüt für das Zweitligateam auch noch mein erstes Tor erzielen werde“, sagte Felicia Sträßer.

Doch bei aller Freude über ihren Erfolg gab sich die Zehntklässlerin des hiesigen Sportgymnasiums bescheiden. „Natürlich freue ich mich darüber, doch es ist nicht wichtig, dass ich ein Tor gemacht habe. Wichtig ist allein, dass wir als Team gewonnen haben“, sagte die Fußballerin, die auch daran erinnerte, dass die vorangegangene Ecke von Nicole Woldmann geradezu perfekt hereingekommen sei – da habe alles gepasst. Leichtes Spiel eben.

„Wichtig ist allein, dass wir als Team gewonnen haben“

In der Hinrunde der 2. Bundesliga rückte Felicia Sträßer von der U 17 in den Kader der ersten Mannschaft auf und wurde am 17. Dezember in der Partie gegen die TSG Hoffenheim II erstmals eingewechselt. Während der Vorbereitung auf die Rückrunde, in der sie Trainer Florian Kästner ob ihrer beeindruckenden Leistungen zu überzeugen wusste, musste sie jedoch einen Rückschlag verkraften: Sie knickte mit ihrem linken Fuß um, woraufhin sie für mehrere Wochen pausieren musste. Doch nunmehr ist sie wieder an Bord und zudem überglücklich darüber, dass sie in so kurzer Zeit einen derartig großen Schritt absolviert hat. „Es ist einfach nur eine riesengroße Ehre für mich, das alles miterleben zu dürfen und Teil dieses Teams sein“, schwärmte Felicia Sträßer.

Am Sonntag nun, als sie mit ihren Mitstreiterinnen die Hamburgerinnen auf Platz drei des Ernst-Abbe-Sportfelds empfing, war natürlich auch ihr Vater Carsten Sträßer zugegen, seines Zeichens einstiger FCC-Fußballer – und natürlich freute er sich über das Debüt und das Tor seiner Tochter. „Als ich dann wieder auf meine angestammte Position zurücklief, hat er mir den erhobenen Daumen gezeigt“, sagte Felicia Sträßer, die sich seit ihrem fünften Lebensjahr dem Fußball widmet und während ihrer Anfangstage bei den F- und E-Junioren des FC Carl Zeiss Jena trainierte.

Felicia Sträßer - umringt von ihren Teamkolleginnen - wird nach ihrem Torerfolg gebührend gefeiert. 
Felicia Sträßer - umringt von ihren Teamkolleginnen - wird nach ihrem Torerfolg gebührend gefeiert.  © Christoph Worsch | Christoph Worsch

Ach ja, ihr Vater würde stets betonen, dass sie ihre Kopfballstärke nicht von ihm habe. Das sei so gar nicht sein Metier gewesen. „Er sagt immer, dass ich das Talent von meinem Opa geerbt habe“, berichtet Felicia Sträßer. Bei ihrem Opa wiederum handelt es sich um Ralf Sträßer, der als Stürmer einst in den Diensten des BFC Dynamo, 1. FC Union Berlin und auch des FC Carl Zeiss Jena stand und zudem vier Länderspiele für die Nationalmannschaft der DDR absolvierte. Ergo: Felicia Sträßer setzt beim FCC eine Familientradition fort – nunmehr in dritter Generation.