Rudolstadt. Partie gegen den VfB Auerbach war für die Rudolstädter nach nicht einmal einer halben Stunde gelaufen

Noch lange nach Spielschluss saßen die Rudolstädter nach diesem schon fast denkwürdigen Spiel in Gruppen zusammen und waren ratlos ob des Ergebnisses und der schwachen Leistung, die, nimmt man mal Keeper Max Bresemann aus, jeder abgeliefert hatte.

Den Gästen merkte man an, dass sie weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun haben. Entsprechend locker gingen sie die Partie an und man spürte außerdem, dass sie nach drei Spielen gegen die Einheit ohne Sieg die drei Punkte mit ins Vogtland nehmen wollten. Schon nach neun Minuten war Bresemann erstmals zu einer Rettungstat gefordert. Wenig später das erste Tor des VfB. Nach einem Eckball spritzte Marcin Sieber in eine Abwehrlücke und versenkte den Ball ihn aus kurzer Entfernung per Kopf (13.). Nur fünf Minuten darauf zeigte der sehr gute Unparteiische aus Brandenburg nach einem Foul auf die Strafstoßmarke. Eine Sache für Sieber, der dem FC-Schlussmann keine Chance ließ und schon für eine gewisse Vorentscheidung sorgte (18.).

2:0-Führung spielt dem Gast in die Hände

Auerbachs Trainer Sven Köhler wusste um die Bedeutung dieses Treffers: „Natürlich ist, wenn man, wie wir heute, zeitig Führung geht und das zweite Tor nachlegt, vieles leichter. Das hat uns sicher in die Karten gespielt.“ Zwar versuchten die Hausherren, zum Anschluss zu kommen, aber dabei sprang nur ein Kopfball heraus, den Marco Riemer über den Kasten setzte (20.). Nach 27 Minuten war die faire Begegnung praktisch entschieden, denn der Ex-Erfurter und Chemnitzer Paul Kämpfer konnte frei durchlaufen und schob überlegt ein. Ein Zwischenstand, den Holger Jähnisch so kommentierte: „Nach 25 Minuten stand es schon 3:0 für den VfB und dann wird so etwas, wie Sven schon gesagt hat, auch zu einem Kopfspiel.“

Jeder Schritt fällt nach 0:4 schwerer

Die Absicht der Thüringer, der Partie noch eine Wendung zu geben, war auch in einer kurzen Phase nach der Pause zu erkennen. Aber mit dem vierten erfolgreichen Versuch des neuen Tabellensechsten war das Match endgültig entschieden. Auch hier wusste Köhler, was dieses Zwischenergebnis bedeutete: „In der Phase, als Rudolstadt nach der Pause etwas mehr Druck gemacht und sich in unserer Hälfte festgesetzt hat, haben wir das 4:0 gemacht. Und dann ist es so wie immer im Fußball. Der, der das Tor macht, dem gibt das noch mal die dritte Luft. Wenn man 0:4 bei einem solchen Wetter hinten liegt, dann fällt einem jeder Schritt noch einmal schwerer.“

Nach Alu-Treffer das fünfte Tor

Die Trainer wechselten nun durch, wobei Fabian Lüdicke seine Premiere im Dress der Ersten feierte. Nachdem Kämpfer bei seinem Solo nur das Aluminium getroffen hatte, fand er beim nächsten Dribbling den mitgelaufenen Ilja Sevcuks, der nur noch einzuschieben brauchte (79.).

Jähnisch: „Es kann nur besser werden“

„Das Positive ist, dass es nur besser werden kann“, sagte Jähnisch nach der Partie. Denn das, was wir uns vorgenommen hatten, haben wir heute zu keiner Zeit umgesetzt. Wir wussten, dass Auerbach gerade im Konter- und Umschaltspiel richtig gut drauf ist. Die Fehler, die wir heute gemacht haben, waren einfach zu viel. Auerbach hat sie gnadenlos und effektiv bestraft. Es war heute, das muss man ganz klar sagen, ein richtig schlechtes Spiel von uns. Und das müssen wir aufarbeiten, um in der kommenden Woche besser aufgestellt zu sein. Der Kader muss trotz der Ausfälle immer noch in der Lage sein, den Klassenerhalt zu sichern.“