Jena. In der aktuellen Spielzeit der Kreisliga steht der amtierende Meister auf Tabellenrang drei

„Wir schauen von Jahr zu Jahr“, sagte Matthias Prause, Trainer der Kreisliga-Fußballer des SV Jenapharm Jena. Prognosen wagte er keine, „dazu haben wir einfach einen zu kleinen Kader und einen Kader, der in die Jahre gekommen ist. Vor allem in der Abwehr merkt man das. Da haben wir schon jetzt ein Durchschnittsalter, dass deutlich über der Marke von 30 Jahren liegt.“

Im Vorjahr überlegten die Spieler und Trainer lange, ob sie ein Aufstiegsrecht in die Kreisoberliga wahrnehmen. „Wir haben uns am Ende dagegen entschieden. Wir hätten sicher einige Spiele gewonnen in der Kreisoberliga. Wir würden bestimmt irgendwo in der unteren Tabellenhälfte landen. Das wäre für die meisten etwas Neues gewesen“, sagte Prause.

In der aktuellen Spielzeit der Kreisliga steht der amtierende Meister auf Tabellenrang drei. „Wir mussten in der Hinrunde schon fünf Niederlagen einstecken. Das ist ein völlig neues Gefühl. Das zeigt, dass viele Mannschaften genau wissen, wie man gegen uns spielen muss, um erfolgreich zu sein“, sagte Prause. Und auch die Punktausbeute von 25 Zählern nach 14 Spielen sorgt nicht gerade für Zufriedenheit. Dass es nicht so gut läuft, liegt an der schwachen Torausbeute. „Wir schießen zu wenig Tore. Und dann kassieren wir auf großen Plätzen zu viele Tore. Wir stehen jetzt schon bei 25 Gegentoren.“

In der Meister-Saison kamen die Spieler von Jenapharm auf ein Torverhältnis von 88:23. Von diesen Zahlen ist der aktuelle Jahrgang ein großes Stück entfernt. Die Zeit spielt nicht für den Traditionsverein, der 1953/54 und später 1966/67 in der DDR-Liga spielte. „Entscheidend ist, dass die Spieler motiviert sind und den nötigen Spaß mitbringen. Das ist die Basis, auch für meine Arbeit an der Außenlinie. Sollte das mal nicht mehr da sein, würde ich sicher auch aufhören“, sagte Prause.

Das vor der Saison ausgegebene Ziel lautete: Platz eins bis drei. „Das können wir erreichen. Sollte am Ende der fünfte Platz herauskommen, würde die Welt auch nicht untergehen.“Prause war vor zwei Jahren kein Fürsprecher für die angedachte Spielgemeinschaft mit dem SV Schott Jena. „Ich wollte diese Fusion nicht. Es ging dann alles so schnell. Am Ende haben wir bis auf zwei, drei Spieler unsere gesamte erste Mannschaft verloren. Die zweite Mannschaft wurde zur ersten Mannschaft. Wir haben weder Nachwuchs noch eine zweite Mannschaft. Da sind uns andere Vereine in Jena, wie Thüringen Jena, Jena-Zwätzen und auch Schott Jena ein ganzes Stück voraus.“

In der kommenden Saison wird weiter Fußball gespielt unter dem Dach des SV Jenapharm. Das Thema Kreisoberliga-Aufstieg ist aus jetziger Sicht keines, „es sei dem, es passiert etwas Außergewöhnliches und es schließen sich plötzlich mehrere Spieler unserer Mannschaft an.“ Den bisherigen Saisonverlauf hätte Prause nicht so erwartet. „Die Liga ist ausgeglichen. Da kann Jeder jeden schlagen“, sagte der Trainer. Sein Titel-Favorit ist der FC Thüringen Jena II. „Sie haben nicht nur eine gute Mannschaft. Sie haben mit Falk Adamek auch eine positive Lichtgestalt als Trainer.“