Jena. Die Basketballerinnen des USV Jena siegen in der Regionalliga Südost über Tabellenführer TuS Bad Aibling mit 54:42

Natürlich seien seine Spielerinnen aufgeregt gewesen. Was für eine Frage, immerhin gab sich der Tabellenführer die Ehre. Doch das war nur ein Aspekt an jenem Spieltag in der Basketball-Regionalliga, an dem die Damen des USV Bad Aibling empfingen. Ein anderer war, dass sich die zentrale Protagonistin in den Reihen von Thomas Fritsche im Training verletzt hatte. Hinter dem Einsatz von Alexandra Ruppe stand bis zum Sonnabend ein großes Fragezeichen. Zwar war die Flügelspielerin am Tag des Geschehens zugegen, doch letztlich entschied sich der Trainer dafür, sie nur dann einzusetzen, wenn denn alle Zeichen auf Untergang stehen sollten – doch dergleichen geschah nicht, im Gegenteil, siegten die Basketballerinnen des USV Jena doch mit 54:42 über jenen Verein, der in der vergangenen Saison noch in der Bundesliga mitmischte und auch noch die eine oder andere Protagonistin wie etwa Aufbauspielerin Liisi Sokmann und Innenspielerin Christina Schnorr in seinen Reihen hat, die über Bundesliga-Erfahrung verfügt. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, resümierte Thomas Fritsche, der sich insbesondere für seine jungen Spielerinnen in seinem Team freute. Zum einen wäre da natürlich der Triumph über den Tabellenführer, zum anderen der Umstand, dass sie an jenem Tag auch wieder ein ganzes Stück Erfahrung hätten sammeln können.

Für die angeschlagene Alexandra Ruppe lief nun an jenem Sonnabend die erst 16-jährige Lena Rothämel auf. „Sie hat ihre Sache ziemlich gut gemacht, hat zudem einen entscheidenden Dreier im finalen Viertel verwandelt, als denn Bad Aibling im Begriff war, den Rückstand zu verkürzen.“ Nicht minder angetan war der Trainer von der dargebotenen Leistung von Annika Schwarz (Jahrgang 2004), die acht Punkte zum Sieg beisteuerte. Des Weiteren verwies Thomas Fritsche auf Kapitänin Denise Alkewitz. „Sie hat überragend gespielt, hat allein im ersten Viertel von der Dreierlinie viermal verwandelt und uns damit auch sehr viel Sicherheit gegeben“, sagte der USV-Coach über seine erfahrene Spielerin, die insgesamt 26 Punkte – davon sechs Dreier – erzielte.

Nein, Thomas Fritsche hat so gut wie gar nichts zu beanstanden. „Wir sind sehr gut in die Partie gekommen, haben von Anfang an sehr dominant gespielt. Lediglich in der Verteidigung haben wir uns anfangs den einen oder anderen Schnitzer erlaubt, doch da wir in der Offensiv überzeugt haben, hatten wir dann auch beizeiten die Führung inne.“ Nach zehn absolvierten Minuten lautete der Spielstand 20:11.

Als seine Spielerinnen im zweiten und auch im dritten Viertel in der Offensive etwas abbauten, war es ihr Agieren in der Defensive, welches ihnen auch weiterhin die Führung sicherte. Gen Ende des zweiten Aktes konnten die Gäste aus Bayern, in deren Reihen mit Stephanie Pölder und Nikolina Marceta zwei Leistungsträgerinnen fehlten, ihren Rückstand auf vier Punkte (25:29) verkürzen. Nach der Pause konnten sich der USV temporär auf zehn Punkte (37:27) absetzen, konnte diesen Vorsprung jedoch nicht bis zum Ende des Viertels konservieren, sodass Bad Aibling nur noch ein Defizit von sechs Punkten zu beanstanden hatte (33:39). Ergo: Es gab noch keine Vorentscheidung in Sachen Spielausgang. Im finalen Viertel kämpfte sich Bad Aibling auf vier Punkte (37:41) an den Gastgeber heran, doch zwei Dreier von Lena Rothämel und Annika Schwarz sowie weitere Punkte von Nina Kane und Vanessa Kajan entschieden die Partie. Jetzt ging es nur noch um den direkten Vergleich, hatte der USV Jena doch das Hinspiel mit einer Differenz von 14 Punkten verloren. Eine Minute vor Ende hatte man diesen Vorsprung beim Stand von 51:37 egalisiert. Bad Aibling konnte anschließend jedoch fünf Punkte in Folge auflegen, Annika Schwarz konterte mit einem Dreier, sodass der Vorsprung am Ende „lediglich“ zwölf Punkte (54:42) betrug.

Thomas Fritsche machte nach der Partie keinen Hehl daraus, dass es ihn schon etwas ärgern würde, zumindest so ein klein wenig, dass man den direkten Vergleich nicht für sich habe entscheiden können. „Mir ist aber durchaus bewusst, dass das Jammern auf hohem Niveau ist“, sagte Fritsche und musste lachten. Nichtsdestotrotz, es wäre das Nonplusultra gewesen.

Nach dem Spieltag rangieren die Basketballerinnen von der Saale nunmehr auf Tabellenplatz drei der Regionalliga Südost, punktgleich hinter dem TuS Bad Aibling und dem TSV 1861 Nördlingen.