Knau/Jena. Unverhofft kommt oft: Spitzenreiter 1. SV Pößneck patzt ausgerechnet zum Abschluss einer bis dato fantastischen Rückrunde in der Volleyball-Bezirksliga und wird so noch vom SV Rot-Weiß Knau abgefangen.

Sie haben es wieder geschafft. Dick und Durstig, wie sich die Knauer Volleyballer gern selbst betiteln, greift erneut nach dem Titel und krönte sich am letzten Spieltag der Volleyball-Bezirksliga etwas unverhofft zum Meister. Grundlage für die dritte Meisterschaft der letzten vier Jahren waren zwei Siege, die die Rot-Weißen in eigener Halle unter Dach und Fach brachten. Doch damit allein war es nicht getan, denn auf Platz eins rangierte vor der letzten Spielrunde noch der Lokalrivale aus Pößneck, der die Spitzenposition mit einem 3:0-Derbysieg erobert hatte.

"„Wenn man Sportler ist, muss man damit leben, auch einmal zu verlieren.“"

Jürgen Kühn, 1. SV Pößneck

Es war der Höhepunkt einer fantastischen Pößnecker Rückrunde, die aber ohne den krönenden Abschluss bleiben sollte. Gerade einmal einen Satz gab der 1. SV bis dato im Jahr 2019 ab und auch in der ersten Partie des Tages gelang ein sicherer 3:0-Erfolg über Gastgeber VSV Jena IV. Doch ausgerechnet im allerletzten Saisonspiel gegen den SV Tröbnitz II sollte die Serie reißen. „Tröbnitz hat einen sehr guten Tag erwischt und wir einen sehr schlechten. Woran es lag, kann ich ehrlich gesagt auch nicht richtig deuten. Unerfahrenheit, Angst vor dem Titel – ich weiß es nicht“, so Pößnecks Trainer Jürgen Kühn, der die großen Probleme in der Annahme als entscheidende Schwachstelle ausmachte, die zur ­1:3-Niederlage seiner Mannschaft führte.

Letztlich erfuhren die Knauer erst vom Titelgewinn, als die offizielle Ergebnismeldung nach Beendigung ihres Heimspieltags eintrudelte. Und so wurde aus der ohnehin angesetzten Abschluss- kurzerhand einer Meisterfeier. „Wir wollten auf jeden Fall beide Spiele gewinnen und da sein, falls Pößneck patzt. Dass wir dabei in allen Sätzen viel durchgewechselt haben, war ein Bisschen mutig, aber wir haben uns dafür belohnt“, berichtet Rot-Weiß-Trainer André Weise von der Herangehensweise der Knauer, die in der Meisterschaft mündete.

Ob die Oberländer ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen oder wie bei den letzten Titelgewinnen darauf verzichten, steht noch nicht fest. „Das Thema wurde besprochen. Es gibt ein Für und Wider, aber wir haben noch nichts entschieden“, so André Weise, der sich auch keine Tendenz entlocken ließ. Nur so viel: Der Entschluss soll noch in dieser Woche fallen.

Sollten die Rot-Weißen verzichten, würde Vizemeister Pößneck wohl den Gang in die Verbandsliga antreten. „Es war nicht noch einmal Thema, aber ich gehe davon aus, dass es im Fall der Fälle so werden würde“, sagte Jürgen Kühn auf Nachfrage. Zunächst einmal liegt der Ball aber natürlich bei den Volleyballern aus Knau.

SV Rot-Weiß Knau – SVV Weimar II 3:1

(25:27, 25:23, 25:18, 25:16)

SV Rot-Weiß Knau – PSV Zeulenroda 3:0

(25:11, 25:15, 25:21)

Knau: Nick Naundorf, Kay Weise, Andreas Fest, Olaf Pätz, Arndt Petermann, Michael Ruhkieck, Tino Schöler, Maik Lückemann, Philipp Meier, Frank Hartung, Daniel Riedl, André Weise.

1. VSV Jena IV – 1. SV Pößneck 0:3

(13:25, 16:25, 23:25)

1. SV Pößneck – SV Tröbnitz 1923 II 1:3

(17:25, 25:15, 17:25, 24:26)

Pößneck: Nils Radig, Hendrik Querengässer, Steffen Wegwerth, Tony Neumeister, Brian Metze, Nik Bredschneider, Christopher Krause, Leon Riedl, Dennis Ritzmann, Dennis Größl.