Weida. Taekwondo-Kämpferin Jasmin Richter ist eine von zwei Thüringer Sportlern, die ab nächster Woche an der Sommer-Universiade teilnehmen.

Etwa 130 Studenten-Sportler vertreten die deutschen Farben bei der 30. Sommer-Universiade vom 3. bis zum 14. Juli im italienischen Neapel.

Eine von zwei Thüringer Teilnehmern – außerdem ist Geher Karl Junghannß (LAC Erfurt) aus Schwanditz (Altenburger Land) von der Universität Leipzig nominiert – ist Jasmin Richter vom TuS Osterburg 90 Weida. Die 19-jährige Taekwondo-Kämpferin, die bereits im vierten Semester Kommunikation­s-wissenschaft und Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena studiert, geht in der Gewichtsklasse bis 62 kg an den Start. Am Montag geht es für die in Niederpöllnitz wohnende Sportlerin nach Frankfurt, wo es am Dienstag mit dem Flugzeug in Italiens Süden geht.

Dort werden etwa 8000 Sportler aus mehr als 150 Nationen erwartet, was die Universiade zur größten Multisportveranstaltung nach den Olympischen Spielen qualifiziert. „Am Mittwoch findet bereits die Eröffnung statt, auf die ich mich besonders freue. Dann habe ich noch ein paar Tage Zeit. Am 7. Juli beginnen die Taekwondo-Wettkämpfe“, sagt Jasmin Richter. „Startlisten gibt es noch keine, weshalb ich meine eigenen Chancen nur schwer bewerten kann. Ich gehe also völlig unbefangen an die Aufgabe heran, hege keine speziellen Erwartungen“, so die 19-Jährige, deren Weg als Kampfsportlerin beeindruckend ist. Ohne Bundesleistungszentrum, sondern nur mit akribischem Heimtraining und natürlich der Teilnahme an diversen Bundeslehrgängen hat sie es bis in die Taekwondo-Nationalmannschaft geschafft und gehört zum Perspektivkader.

Größte Chancen bestehen im Team-Wettbewerb

Die beiden letzten Starts bei den Weltranglistenturnieren in Innsbruck und Luxemburg hat sie unterschiedlich in Erinnerung behalten. Bei den Austrian Open war Rang drei herausgesprungen. „Das war meine erste Medaille nach zwei Jahren bei solch einem Turnier. Der Übergang vom Junioren- in den Erwachsenenbereich dauert eben etwas und ist immer noch nicht abgeschlossen“, sagt Heimtrainer und Vater Rene Richter.

Der Präsident der Taekwondo Union Thüringen wird nicht mit nach Neapel reisen. „Dafür reicht der Jahresurlaub nicht. Aber dort ist ein gutes Trainerteam vor Ort“, ist sich Rene Richter sicher.

Zuletzt in Luxemburg war Jasmin Richter das Losglück nicht hold. Gleich in der ersten Runde traf sie auf die WM-Viertelfinalistin Marta Calvo Gomez aus Spanien und musste sich deutlich mit 1:16 geschlagen geben.

Die größte Chance auf eine Universiade-Medaille könnte sich für die Niederpöllnitzerin am 13. Juli beim Teamfight ergeben. Dort geht das deutsche Damenteam auch an den Start. „Vier von fünf Mädchen sind dabei. Es gibt ein festgelegtes Gesamtgewicht, das nicht überschritten werden darf und dann kämpft man über eine bestimmte Zeit. Das wird bestimmt spektakulär“, hofft Jasmin Richter.

Den genauen Ablauf wird sie erst vor Ort erfahren. Fest steht schon, dass vor dem eigenen Wettkampf einmal täglich trainiert wird. Schade ist, dass die deutschen Studentensportler diesmal auf verschiedene Hotels verteilt sind und es kein Deutsches Haus wie zu Olympia geben wird. „Trotzdem werden wir sicherlich die Wettkämpfe anderer Sportarten besuchen und auch mit vielen Sportlerin in Kontakt kommen.“