Berlin. Findet Viktoria Berlin im Schlussspurt kein Stadion, hat der FC Carl Zeiss Jena eine gute Aufstiegschance in die dritte Liga.

Regionalligist Viktoria Berlin hat weiterhin Probleme, eine Spielstätte für die dritte Liga zu finden. Wie Sportdirektor Rocco Teichmann am Samstag in einem Interview mit dem MDR sagte, steht noch keine Lösung in Aussicht. Profitieren könnten die VSG Altglienicke oder der FC Carl Zeiss Jena.

Etappenerfolg für den FC Carl Zeiss Jena

Laut Teichmann hatte der Klub mit den Anfragen in Babelsberg und Cottbus keinen Erfolg. Nach Informationen unserer Zeitung gab es auch einen Kontakt nach Magdeburg, aber ebenfalls keine Zusage für die Viktoria. In Berlin selbst zeichne sich derzeit ebenfalls keine Lösung ab, so Teichmann. Union Berlin nimmt keinen Drittligisten in die Alte Försterei auf. Die Nutzung des Olympiastadions für die dritte Liga ist zu teuer. Nicht nur durch die Miete, sondern auch wegen der notwendigen Zahl von Ordnern.

Hohe Investitionen ins Mommsenstadion nötig

Das Mommsenstadion, in dem Tennis Borussia Berlin bereits in der zweiten Bundesliga gespielt hat, ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht dem Drittligastandard. Erhebliche Investitionen wären notwendig, zudem fehlt die Kapazität für einen weiteren Verein. Die von Viktoria ins Spiel gebrachte Variante eines provisorisch errichteten Stadions scheitert an einer Fläche und den Finanzen.

DFB nennt keine feste Kilometerbegrenzung für Stadionsuche

Teichmann sagte, der Radius für die Suche werde größer gezogen. „Es gibt viele schöne Stadien“, sagt der Viktoria-Sportdirektor, dessen Team elf Siege in elf Spielen eingefahren hat. Fraglich ist aber, ob der Deutsche Fußball-Bund eine Heimstätte im größeren Radius akzeptiert. Auf eine Anfrage unserer Zeitung beim DFB hatte dieser geantwortet, dass letztlich der Spielausschuss entscheide. Eine räumliche Nähe zum Sitz des Klubs müsse gewährleistet sein, eine feste Kilometerbegrenzung gebe es aber nicht. Taugliche Stadien im weiteren Umkreis befinden sich in Wolfsburg, Halle, Leipzig, Rostock oder Braunschweig.

Im April wird der DFB den Vereinen die Bedingungen für die Lizenzerteilung mitteilen, die voraussichtlich bis Ende Mai erfüllt sein müssen. Auch für zweit­platzierte Volkssport Gemeinschaft Altglienicke aus Berlin stellt sich die Stadionfrage. Vorgeschrieben sind mindestens 10.001 Zuschauerplätze, zudem starkes Flutlicht. Der DFB ist der Auffassung, dass der aktuell vorgeschriebene schrittweise Ausbau der Infrastruktur der richtige Weg für eine durchlässige Struktur vom semiprofessionellen Bereich der Regionalliga hin zum Profifußball der dritten Liga sowie zum Lizenzfußball der Bundesligen ist.

Der FC Carl Zeiss Jena betont, in Absprache mit der Stadiongesellschaft trotz des Stadionumbaus die nötige Kapazität im Ernst-Abbe-Sportfeld zu gewährleisten.

FC Carl Zeiss sollte nicht auf Aufstieg am grünen Tisch hoffen

Einst in Jena, nun in der zweiten Liga angekommen

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