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Tagesgeld

Das Tagesgeld ist eine bekannte Geldanlage. Für die Höhe der Zinsen ist der Leitzins ausschlaggebend. Alle News erfahren Sie hier.

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1. Was genau ist ein Tagesgeldkonto?

Ein Tagesgeld ist eine flexible und sichere Art der Geldanlage und eignet sich besonders für kurzfristiges Sparen sowie als Notgroschen. Im Vergleich zum Girokonto, das für den täglichen Zahlungsverkehr gedacht ist, oder einem Sparbuch mit festen Laufzeiten und Kündigungsfristen, bietet ein Tagesgeldkonto sowohl Sicherheit als auch die Freiheit, jederzeit auf das angelegte Geld zuzugreifen. Die Zinsen werden von der Bank festgelegt und orientieren sich am Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank (EZB).

Viele Banken werben mit Aktionszinsen um neue Kunden, die aber meist nur für wenige Monate gelten. Eine Besonderheit des Tagesgeldes liegt in seiner Flexibilität: Es gibt keine festgelegten Laufzeiten oder Kündigungsfristen. Das bedeutet, dass Anleger ihr Geld jederzeit ein- oder auszahlen können, ohne dabei Zinsverluste befürchten zu müssen. Diese Eigenschaft macht das Tagesgeldkonto zu einer idealen Wahl für alle, die einen Notgroschen beiseitelegen oder kurzfristig sparen möchten, ohne auf Erreichbarkeit ihres Kapitals verzichten zu müssen.

Zudem ist die Eröffnung und Führung eines Tagesgeldkontos meist kostenfrei. Banken und Sparkassen bieten diese Sparkonten an, wobei die Zinssätze variieren können. Es lohnt sich daher, die Angebote verschiedener Institute zu vergleichen. Die Zinsen werden in der Regel jährlich oder vierteljährlich dem Konto gutgeschrieben, was einen kleinen, aber stetigen Vermögenszuwachs ermöglicht. Bei einem Vergleich der Tagesgeldkonten sollte neben den Zinsen daher weitere Faktoren beachtet werden. Etwa der Rhythmus der Zinszahlungen.

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    2. Wie sinnvoll ist ein Tagesgeld?

    Ein Tagesgeldkonto kann aus mehreren Gründen sinnvoll sein. Zum einen eignet es sich besonders gut als Ergänzung zu anderen Sparformen wie einem ETF oder anderen Wertpapieren. Zum anderen kann es als finanzielle Reserve für unvorhergesehene Ausgaben dienen. Dazu zählen etwa Reparaturen oder die Nebenkosten. Weitere Gründe für ein Tagesgeldkonto sind:

    Flexibilität:

    • Geld kann ohne Zinsverluste täglich ein- und ausbezahlt werden
    • Ideal als Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben

    Sicherheit:

    • Die täglich verfügbaren Einlagen sind bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank über die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert
    • Viele Banken bieten zusätzlichen Schutz durch freiwillige Sicherungsfonds

    Moderate Verzinsung:

    • Bessere Verzinsung im Vergleich zum Girokonto oder Sparbuch
    • Verzinsung ermöglicht einen kleinen Vermögensaufbau ohne Risiko von Verlusten

    Einfache Handhabung:

    • Meist kostenfreie Kontoeröffnung und -führung
    • Viele Banken ermöglichen eine einfache und schnelle Kontoeröffnung online

    Ein Tagesgeld kann zusammenfassend sinnvoll für Personen sein, die eine flexible und sichere Möglichkeit suchen, um kurz- bis mittelfristige finanzielle Ziele zu erreichen oder einfach nur einen Notgroschen parat haben möchten. Es bietet eine gute Balance zwischen Erreichbarkeit, Sicherheit und einer im Moment moderaten Verzinsung des angelegten Kapitals. Es verursacht im Unterschied zu Depots mit Wertpapieren normalerweise keine separaten Kosten – unabhängig vom Anlagebetrag und der Nutzung.

    3. Wie viel Geld sollte man maximal auf dem Tagesgeldkonto haben?

    Diese Frage lässt sich nicht pauschal für alle Sparer beantworten. Vielmehr hängt sie von mehreren Faktoren ab, die von den persönlichen Anlagezielen über die Notwendigkeit eines Notgroschens und die Sicherheitsnetze, die durch die Einlagensicherung geboten werden, reichen. Die folgenden Überlegungen können eine Orientierung sein und bei der Festlegung der Tagesgeldsumme helfen.

    1. Situation und Ziele: Welchen Zweck soll das Tagesgeldkonto erfüllen? Dient es als Notfallreserve, als Parkplatz für kurzfristige Sparziele oder ist es als Zwischenstation auf dem Weg zu einer anderen Anlageform gedacht? Die finanziellen Ziele und die persönliche Situation bestimmen maßgeblich, wie viel Kapital auf dem Tagesgeldkonto vorgehalten werden sollte.
    2. Notgroschen: Experten empfehlen einen Notgroschen zu haben, der die Lebenshaltungskosten für drei bis sechs Monate abdeckt. Dieser Betrag ist ideal für ein Tagesgeldkonto, da er jederzeit verfügbar ist und gleichzeitig eine gewisse Verzinsung bietet.
    3. Einlagensicherung: Innerhalb der Europäischen Union (EU) sind Einlagen auf Tagesgeldkonten bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank über die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert. Hat man mehr anzulegen, könnte es sinnvoll sein, die Gelder auf mehrere Banken zu verteilen, um den Schutz der Einlagensicherung voll auszuschöpfen.
    4. Diversifikation: Für größere Vermögen ist es ratsam, nicht das gesamte Kapital in einem Tagesgeldkonto zu parken, sondern eine Diversifikation anzustreben. Das bedeutet, dass man sein Geld in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien investiert, um sein Vermögen zu optimieren oder um für das Alter vorzusorgen. Risikoreichere Anlageformen wie Aktien versprechen langfristig mehr Rendite als ein Tagesgeld.
    5. Vergleich der Zinssätze: Da Tagesgeldkonten unterschiedliche Zinssätze bieten, kann es sich lohnen, regelmäßig die Konditionen zu vergleichen und gegebenenfalls das Geld auf ein Konto mit einem höheren Zinssatz umzuschichten. Auch mehrere Tagesgeldkonten sind eine Option – etwa, wenn eine Bank den maximal zu verzinsenden Anlagebetrag niedrig ansetzt.

    Es gibt kein universelles Maximum für Geld auf einem Tagesgeldkonto. Es sollte basierend auf persönlichen finanziellen Umständen, dem Bedürfnis nach Liquidität und Sicherheit sowie unter Berücksichtigung der Einlagensicherungsgrenzen festgelegt werden. Grundsätzlich gilt aber: Ein Tagesgeld eignet sich weniger für die langfristige Geldanlage, da die Zinsen schwanken und die Rendite geringer ist als bei anderen Anlageformen.

    4. Ist ein Sparbuch oder Tagesgeld besser?

    Sparbücher waren früher unter den Filialbanken beliebt und sind es auch heute noch. Mit dem Aufkommen und der zunehmenden Zahl an Direktbanken ist jedoch das Tagesgeld für die kurzfristige Geldanlage und als Notgroschen attraktiver geworden. Ein Tagesgeldkonto bietet ähnliche Leistungen wie ein Sparbuch – meist aber bessere Zinsen.

     SparbuchTagesgeld
    ZugänglichkeitEingeschränkt und oft nur bei FilialbankenJederzeit voller Zugriff ohne Einschränkungen
    ZinssätzeOft niedriger und weniger AuswahlMeist höher als bei Sparbüchern
    VerwaltungTraditionell und oft mit physischem SparbuchMeist digital über Online-Banking
    FlexibilitätGeringer mit oft festen KündigungsfristenKeine Kündigungsfristen und täglich verfügbar
    EinlagensicherungBis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesichertBis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesichert
    Zielsicheres Sparenflexibles (zinsoptimiertes) Sparen
    DigitalisierungWeniger ausgeprägtVollständig digital verwaltbar

    Aufgrund der hohen Flexibilität und der oft besseren Zinsen geht der Trend weg vom Sparbuch und zum Tagesgeld. Beide eignen sich als Notgroschen und dank der Einlagensicherung für die sichere Geldanlage. Meist bieten nur Filialbanken Sparbücher an. Hier sind die Zinsen für Sparkonten im Allgemeinen niedriger als bei vielen Direktbanken. Trotzdem kann ein Sparbuch in manchen Fällen sinnvoll sein. Etwa für Sparer, die Wert auf persönliche Beratung vor Ort legen oder keine digitale Kontoführung möchten

    5. Die Vor- und Nachteile vom Tagesgeld

    Die Sicherheit und Flexibilität der Anlage macht das Tagesgeld zu einer beliebten Anlage. Wie bei allen Anlageformen gibt es neben den Vorteilen jedoch auch Nachteile zu berücksichtigen.

    Tagesgeldkonten sind eine beliebte Sparform, die Flexibilität und Sicherheit in einem Finanzprodukt vereinen. Sie eignen sich für Sparer, die ihr Geld sicher anlegen möchten, ohne dabei auf die jederzeitige Verfügbarkeit verzichten zu müssen. Wie bei jedem Finanzprodukt gibt es jedoch sowohl Vor- als auch Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

    Vorteile von Tagesgeldkonten:

    • Flexibilität: Ein wesentlicher Vorteil von Tagesgeldkonten ist die Möglichkeit, jederzeit auf das angelegte Geld zugreifen zu können. Dies macht sie ideal für Notfallfonds oder als Parkkonto für größere Anschaffungen.
    • Sicherheit: Tagesgeldkonten sind durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank abgesichert. Dies bietet ein hohes Maß an Sicherheit für das angelegte Kapital.
    • Kostenfreie Kontoführung: Die meisten Banken bieten eine kostenfreie Kontoführung für Tagesgeldkonten an, was sie zu einer kostengünstigen Option für das Sparen macht.
    • Variable Zinsen: Obwohl dies sowohl ein Vor- als auch ein Nachteil sein kann, passen sich die Zinssätze für Tagesgeldkonten den Marktbedingungen an. Bei steigenden Zinsen können Sparer davon profitieren und bei besseren Konditionen die Bank einfach wechseln

    Nachteile von Tagesgeldkonten:

    • Variable Zinsen: Die Zinssätze für Tagesgeldkonten können schwanken, was bedeutet, dass die Erträge in Zeiten niedriger Zinsen gering sein können. Dies kann die Attraktivität als langfristige Sparoption mindern.
    • Inflationsrisiko: Bei niedrigen Zinssätzen besteht das Risiko, dass die Inflation die realen Erträge aus dem angelegten Geld auffrisst. Dies kann die Kaufkraft des gesparten Geldes über die Zeit verringern.
    • Keine festen Erträge: Im Gegensatz zu festverzinslichen Anlagen wie Festgeldkonten bieten Tagesgeldkonten keine festen Erträge. Dies kann die Finanzplanung erschweren, besonders wenn man auf regelmäßige Einnahmen angewiesen ist.
    • Anreiz zur mangelnden Disziplin: Die leichte Verfügbarkeit des Geldes kann zu mangelnder Spar- oder Investitionsdisziplin führen. Ohne feste Bindungsfristen könnten Sparer versucht sein, das Geld für kurzfristige Wünsche statt für langfristige Ziele zu verwenden.

    Die genannten Vorteile machen das Tagesgeld ideal für die kurz- bis mittelfristige Geldanlage und als Notgroschen. Aufgrund der variablen Zinsen sowie der geringen Renditechancen in Zeiten niedriger Leitzinsen eignet es sich sich weniger für das langfristige Sparen. Wie alle Sparformen auch sollte ein Fest- oder Tagesgeld daher als Teil einer breit gestreuten Anlagestrategie gesehen werden.

    6. Wie sicher ist ein Tagesgeld?

    Das hohe Maß an Sicherheit zeichnet das Tagesgeld aus. Dafür ist hauptsächlich die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Kunde und Bank ausschlaggebend. Das Thema Sicherheit bei einem Tagesgeld geht aber noch weiter. Auch die Kreditwürdigkeit einer Bank oder des Landes sowie die Risiken einer Geldanlage im Ausland generell spielen hier mit rein. Wir haben uns diese drei Aspekte der Sicherheit eines Tagesgeldkontos angeschaut und im Folgenden die wichtigsten Aspekte gelistet.

    Gesetzliche Einlagensicherung

    In Deutschland und innerhalb der EU sind Einlagen auf Tagesgeldkonten durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank abgesichert. Dies gilt für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Viele Kreditinstitute sind zusätzlich Mitglied in einem freiwilligen Einlagensicherungsfonds, die noch höhere Summen abdecken können. Dank der Einlagensicherung zählen Fest- und Tagesgelder zu den sichersten und am wenigsten risikobehafteten Anlagen.

    Bonität der Länder und Banken

    Die Bonität einer Bank oder eines Staates – oft ausgedrückt durch Ratings von Agenturen wie Moody's, Standard & Poor's und Fitch – kann Aufschluss über die wirtschaftliche Stabilität und damit indirekt über die Sicherheit von Bankeneinlagen im jeweiligen Land geben. Ein hohes Länderrating deutet auf eine stabile Wirtschaftslage und geringe Risiken für Bankkunden hin. Die Bonität der einzelnen Banken selbst ist ebenfalls wichtig, da diese die Wahrscheinlichkeit einer Bankinsolvenz und damit das Risiko für die Geldanlage beeinflusst.

    Was sind Ratingagenturen?

    Ratingagenturen bewerten, wie sicher es ist, Geld an Länder, Städte, Firmen oder für Finanzprojekte zu verleihen. Sie vergeben dafür Noten, die „Ratings“ genannt werden, damit Investoren besser entscheiden können, wo sie ihr Geld anlegen. Große Ratingagenturen sind Standard & Poor’s (S&P), Moody’s und Fitch Ratings. Diese Agenturen haben einen großen Einfluss, weil sie beeinflussen, wie viel Zinsen jemand zahlen muss, wenn er sich Geld leiht.

    Ein gutes Rating kann Vertrauen in die Wirtschaft eines Landes und seine Banken schaffen. Wenn Ratingagenturen einem Land oder seinen Banken ein gutes Rating geben, kann das bedeuten, dass das Risiko einer Bankpleite geringer ist. Das kann das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit ihrer Einlagen stärken.

    Standard & Poor’s und Fitch Ratings verwenden folgende Skala:

    RatingDefinition
    AAAHöchste Kreditwürdigkeit, geringstes Ausfallrisiko
    AASehr hohe Kreditwürdigkeit
    AHohe Kreditwürdigkeit
    BBBGute Kreditwürdigkeit, aber mit spekulativem Charakter
    BB, B, CCC, CCSpekulative Kreditwürdigkeit, höheres Risiko eines Zahlungsausfalls
    CSehr hohes Ausfallrisiko, oft in Verzug
    DZahlungsausfall

    Moody’s verwendet ein etwas anderes System:

    RatingDefinition
    AaaHöchste Kreditwürdigkeit, geringstes Ausfallrisiko
    AaHohe Kreditwürdigkeit
    AObere mittlere Kreditwürdigkeit
    BaaMittlere Kreditwürdigkeit, mit spekulativen Elementen
    Ba, BSpekulative Kreditwürdigkeit
    Caa, CaHochspekulativ, oft in Verzug
    CNiedrigste Kreditwürdigkeit, oft in Zahlungsausfall

    Tagesgeldanlagen im Ausland

    Tagesgeldkonten im Ausland können attraktive Zinssätze bieten. Mit Blick auf die Sicherheit gibt es aber Risiken:

    • Währungsrisiko: Bei der Geldanlage in Fremdwährung kann der Wechselkurs die Erträge positiv oder negativ beeinflussen. Bei einer Abwertung der Fremdwährung gegenüber dem Euro kann der Wert der Anlage sinken.
    • Politische und wirtschaftliche Risiken: Die politische und wirtschaftliche Stabilität eines Landes kann sich direkt auf die Sicherheit Ihrer Anlagen auswirken. Länder mit niedriger Bonität oder instabilen Verhältnissen bergen höhere Verlustrisiken.
    • Einlagensicherung: Während innerhalb der EU eine harmonisierte Einlagensicherung besteht, variieren die Sicherungsgrenzen und -bedingungen in Ländern außerhalb der EU.

    Die Sicherheit ist bei einem Tagesgeld allgemein sehr hoch und besser als bei risikoreicheren Anlagen wie Wertpapieren. Bei der Anlage im Ausland sollten jedoch zusätzliche Faktoren wie die Bonität des Landes und der Bank, Währungsrisiken sowie die spezifischen Bedingungen der Einlagensicherung berücksichtigt werden. Das gilt insbesondere für Länder außerhalb der EU. Italien oder Spanien werden für ein Tagesgeld nicht empfohlen. Finanzexperten raten zu Ländern mit stabiler Kreditwürdigkeit. Dazu zählen neben Deutschland auch Frankreich oder skandinavische Länder.

    7. Welche Steuern fallen für ein Tagesgeld an?

    Wie alle Kapitalerträge in Deutschland sind auch die Zinserträge von Tagesgeldkonten steuerpflichtig. Sie unterliegen per Gesetz der Kapitalertragsteuer sowie dem Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls der Kirchensteuer. Diese Steuern werden auf die generierten Zinserträge erhoben – also nicht auf den kompletten Anlagebetrag. Zudem gelten Freibeträge – das heißt: Bis zu einer bestimmten Freigrenze werden keine Steuern fällig. Eine Besonderheit kann aber bei einem Fest- oder Tagesgeld im Ausland gelten.

    Kapitalertragsteuer

    Die Kapitalertragsteuer (auch Abgeltungssteuer genannt) beträgt pauschal 25 Prozent der Zinserträge. Hinzu kommen der Solidaritätszuschlag von derzeit 5,5 Prozent der Kapitalertragsteuer und gegebenenfalls die Kirchensteuer (acht oder neun Prozent der Kapitalertragsteuer – je nach Bundesland). Die Steuern werden direkt von der Bank an das Finanzamt abgeführt. Die ausgezahlten Zinserträge an den Anleger sind also schon netto. Der Sparer muss diese Zinserträge deshalb auch nicht mehr in der Einkommensteuererklärung angeben.

    Freibeträge

    Eine Besonderheit ist der Sparer-Pauschbetrag (Freibetrag) von 1000 Euro für Alleinstehende und 2000 Euro für gemeinsam veranlagte Ehepaare oder eingetragene Lebenspartnerschaften. Bis zu diesen Freibeträgen sind die Kapitalerträge – also auch die Zinsen aus dem Tagesgeldkonto – steuerfrei. Um den Freibetrag zu nutzen, muss bei der Bank ein Freistellungsauftrag eingerichtet werden. Ist dieser nicht eingerichtet oder werden die Zinserträge den Freibetrag übersteigen, behält die Bank die Steuern automatisch ein und führt sie ab.

    Bei mehreren Sparkonten kann der Freibetrag auch aufgeteilt werden. Die Freigrenze von 1000 oder 2000 Euro ändert sich dadurch aber nicht. In der Summe dürfen die Kapitalerträge diese Grenze nicht überschreiten. Bei den meisten Banken lässt sich ein Freistellungsauftrag mittlerweile über das Online-Banking erteilen.

    Kapitalertragsteuer25 % der Zinserträge
    Solidaritätszuschlag5,5 % der Kapitalertragsteuer.
    KirchensteuerJe nach Bundesland 8 % oder 9 % der Kapitalertragsteuer (nur Kirchenmitglieder)
    Sparer-Pauschbetrag1000 Euro für Alleinstehende und 2000 Euro für gemeinsam veranlagte Ehepaare
    FreistellungsauftragIn der Filiale oder über das Online-Banking abschließbar
    Quellensteuer (Ausland)Wird an der "Quelle" fällig – also in dem Land der Bank
    AnrechnungKeine Doppelbesteuerung: Quellensteuer kann unter Umständen auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet oder erstattet werden
    DoppelbesteuerungsabkommenZwischen Deutschland und vielen anderen Ländern bestehen Steuerabkommen

    Quellensteuer

    Bei einem Tagesgeldkonto im Ausland kann zusätzlich eine sogenannte Quellensteuer des jeweiligen Landes auf die Zinserträge anfallen. Die Höhe der Steuer variiert je nach Land. Unter bestimmten Bedingungen kann diese Steuer auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet oder erstattet werden, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden. Mit einigen Ländern hat Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA). Das ist der Idealfall – denn dann werden die Kapitalerträge automatisch nicht doppelbesteuert.

    Eine Übersicht aktiver DBA kann über das Bundesfinanzministerium eingesehen werden. Schon bei einem Vergleich der Banken sollte das Thema Steuer berücksichtigt werden. Steuerliche Abzüge verringern den Ertrag – gerade bei der Geldanlage im Ausland ist das zu berücksichtigen. Finanzexperten raten bei einem Fest- und Tagesgeld immer zu Angeboten ohne Quellensteuer. Denn je nach Land kann diese höher ausfallen als die Kapitalertragssteuer in Deutschland, die zusätzlich anfällt.

    8. Was ist bei einem Tagesgeld im Ausland zu beachten?

    Neben den steuerlichen Aspekten gibt es bei einem Tagesgeld im Ausland noch weitere Punkte zu beachten. Ganz grundsätzlich kann die Geldanlage im Ausland lukrativ sein. Hier gibt es oftmals mehr Zinsen als bei vergleichbaren Angeboten nationaler Banken. Innerhalb der EU ist die Anlage auch einfach und unproblematisch. Die Einlagensicherung von 100.000 Euro je Kunde und Bank gilt EU-weit. Genauer hinschauen sollten Anleger bei der Kreditwürdigkeit der einzelnen Länder. Für ein Tagesgeld im EU-Ausland kommen Risiken im Bereich Währung, Recht und Politik dazu.

    Einlagensicherung

    • Sicherungsgrenzen und -systeme: Bis zu welchem Betrag sind die Ersparnisse abgesichert? Wie steht es um die Kreditwürdigkeit eines Landes? Diese Fragen sollte man sich vor der Entscheidung stellen.
    • EU-Länder vs. Drittländer: Innerhalb der EU gilt eine harmonisierte Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank. Bei Anlagen in Drittländern gelten möglicherweise andere Sicherungsgrenzen und -bedingungen.

    Steuerliche Aspekte

    • Quellensteuer: Einige Länder erheben eine Quellensteuer auf Zinserträge von Ausländern. Die Höhe beeinflusst die Kapitalerträge.
    • Doppelbesteuerungsabkommen (DBA): Deutschland hat mit vielen Ländern DBAs abgeschlossen, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden.

    Währungsrisiko

    Wechselkurse: Bei Anlagen in einer anderen Währung als dem Euro besteht das Risiko von Wechselkursschwankungen, die den Wert einer Anlage und die Höhe der Zinserträge in Euro beeinflussen können.

    Rechtliche und politische Risiken

    • Stabilität und Sicherheit: Die politische und wirtschaftliche Stabilität eines Landes wirkt sich auch auf die Sicherheit von Anlagen aus. Länder mit hohem politischen oder wirtschaftlichen Risiko können ein höheres Risiko für Bankinsolvenzen darstellen.
    • Rechtssystem: Die Kenntnis des lokalen Rechtssystems und der Verfahrensweisen bei Bankinsolvenzen ist wichtig, um die Sicherheit der Anlage einschätzen zu können.

    Ein Tagesgeld im Ausland kann lukrativer sein als die Anlage bei einer nationalen Bank. Über die Besonderheiten und Risiken sollten sich Anleger aber bewusst sein. Auch wichtig: Wer das Tagesgeld als Notgroschen nutzt, sollte sicherstellen, dass er möglichst schnell an sein Geld kommt. Gerade bei einer Bank im Ausland benötigt die Transaktion unter Umständen mehr Banktage. Dies sollte man einkalkulieren und etwa mit zwei Tagesgelkonten arbeiten. Ein Pluspunkt: Manche ausländische Banken bieten mittlerweile Tagesgeldkonten mit deutscher IBAN an.

    9. Welche Zinsen gelten für ein Tagesgeld?

    Die Zinsen sind bei einem Tagesgeldkonto mit das entscheidende Kriterium. Diese variieren je nach Anbieter, wirtschaftlicher Lage und der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Viele Banken arbeiten mit Lockangeboten und garantieren für eine festgelegte Laufzeit einen bestimmten Zinssatz. Nach drei bis sechs Monaten gilt für Anleger dann ein variabler Basiszinssatz. Bei einem Vergleich ist das zu berücksichtigen – ein Angebot mit hohem Aktionszins kann auf lange Sicht trotzdem unattraktiv sein.

    Zinssätze werden beeinflusst:

    • Leitzinsen der Zentralbanken: Die Zinssätze für Tagesgeldkonten hängen stark von den Leitzinsen ab, die von den Zentralbanken festgelegt werden. Wenn die Zentralbanken die Leitzinsen erhöhen, steigen in der Regel auch die Zinsen für Tagesgeldkonten und umgekehrt.
    • Wirtschaftslage: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder niedriger Inflation bieten Banken tendenziell niedrigere Zinsen, da die Nachfrage nach sicheren Anlagen steigt und gleichzeitig der Druck auf die Zentralbanken zunimmt, die Leitzinsen niedrig zu halten.
    • Wettbewerb: Die Zinssätze können auch durch den Wettbewerb zwischen den Banken beeinflusst werden. Banken, die aktiv neue Kunden gewinnen wollen, bieten oft höhere Zinsen an.

    Tipps zur Maximierung der Zinserträge:

    • Vergleich: Vergleichsportale- und Rechner können helfen, ein gutes Angebot zu finden.
    • Aktionsangebote: Einige Banken bieten zeitlich begrenzte Aktionszinsen für neue Kunden oder für neue Einlagen an. Diese können deutlich über den Standardzinsen liegen, kehren aber nach Ablauf der Aktionsperiode oft zu niedrigeren Sätzen zurück.
    • Online-Banken (Direktbanken): Online-Banken haben oft geringere Betriebskosten als traditionelle Banken und können daher höhere Zinsen auf Tagesgeldkonten bieten.
    • Flexibilität: Da die Zinsen für Tagesgeldkonten variabel sind, kann es sinnvoll sein, regelmäßig die Marktlage zu prüfen und bei Bedarf das Geld auf ein Konto mit besseren Konditionen umzuschichten.

    Das Thema Zinsen ist bei einem Tagesgeldkonto sehr unvorhersehbar. Im Unterschied zum Festgeld gibt es keine feste Zinszusage. Die Konditionen für Bestandskunden können sich jederzeit ändern. Neukunden bekommen einen Aktionszins meist bloß für wenige Monate garantiert. Und: Neben dem Zinssatz sollten bei einem Vergleich immer weitere Aspekte zugezogen werden. Dazu zählen steuerliche Aspekte, die Sicherheit der Anlage oder Konditionen wie eine Mindest- oder Maximalanlage.

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    10. Was ist der Zinseszins?

    Eine Besonderheit im Zinssystem von Tagesgeldkonten ist der Zinseszins. Er beschreibt das finanzielle Konzept, wie erzielte Zinsen im Laufe der Zeit auf sich selbst Zinsen erwirtschaften. Der Effekt des Zinseszinses führt dazu, dass Vermögen exponentiell wachsen kann. Ausschlaggebend dafür ist der Intervall der Zinszahlungen. Je nach Bank werden die Zinsen jährlich, vierteljährlich, monatlich oder sogar täglich gutgeschrieben. Je öfter die Zinsen auf das Konto ausgezahlt werden, desto stärker der Zinseszinseffekt.

    Was ist der Zinseszinseffekt?

    Definition: Der Zinseszinseffekt beschreibt das Phänomen, bei dem Zinsen nicht nur auf das ursprüngliche Kapital, sondern auch auf bereits angesammelte Zinsen berechnet werden.

    Ein Beispiel: Wenn Sie 100 Euro zu einem jährlichen Zinssatz von 10 Prozent anlegen, bekommen Sie nach einem Jahr 10 Euro Zinsen. Im zweiten Jahr erhalten Sie die Zinsen nicht nur auf die ursprüngliche Anlagesumme von 100 Euro, sondern auch auf die 10 Euro vom ersten Jahr. Das ergibt 11 Euro Zinsen im zweiten Jahr und so weiter.

    Wichtig zu wissen: Je länger das Geld angelegt wird, desto stärker wirkt sich der Zinseszinseffekt aus. Ein regelmäßiges Sparen oder Investieren kann den Zinseszinseffekt somit maximieren. Der Effekt kann bei Investitionen, Sparplänen und Krediten eine Rolle spielen.

    Angenommen, es werden 1.000 Euro Tagesgeld zu einem jährlichen Zinssatz von fünf Prozent angelegt. Im ersten Jahr verdient man 50 Euro an Zinsen, was zu einem Gesamtguthaben von 1.050 Euro führt. Im zweiten Jahr ist der Gesamtbetrag auf 1.050 Euro angewachsen, für den es dann insgesamt 52,50 Euro an Zinsen (fünf Prozent von 1.050 Euro) gibt, was das Guthaben auf 1.102,50 Euro erhöht. Dieser Prozess setzt sich fort, wobei die Zinsen jedes Jahr auf ein zunehmend größeres Kapital berechnet werden.

    JahrAnfangskapitalZinsen (5 %)Endkapital
    11.000,00 €50,00 €1.050,00 €
    21.050,00 €52,50 €1.102,50 €
    31.102,50 €55,13 €1.157,63 €
    41.157,63 €57,88 €1.215,51 €
    51.215,51 €60,78 €1.276,28 €

    Der Blick in die Tabelle zeigt: Über die Jahre kann der Zinseszins zu einem Vermögenswachstum führen, sofern die Zinsen unangetastet über längere Zeiträume reinvestiert werden. Neben der Höhe der Zinsen ist somit auch der Auszahlungsintervall entscheidend. Die Anlagedauer und die Höhe des geltenden Zinssatzes kommen aber als weitere Faktoren hinzu.