Erfurt. Der Thüringer Wirtschaftsverband bleibt bei seiner Unterstützung für die Sanktionen gegen Russland - hat aber Forderungen an die Politik, da Unternehmen in ihrer Existenz gefährdet seien.

Der Thüringer Verband der Wirtschaft hat seine Unterstützung der Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges bekräftigt. "Wir unterstützen die beschlossenen Maßnahmen", teilte der Verband am Freitag mit. Man stehe hinter allen Bemühungen, "die dazu beitragen, diesen Krieg schnellstmöglich zu beenden" - auch wenn klar sei, dass die Maßnahmen "uns alle Opfer abverlangen" werden, hieß es weiter. Thüringer Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände verurteilten den Ukraine-Krieg "auf das Schärfste".

Der Verband verwies auf die Initiative "#WirtschaftHilft", gestartet von Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft. Diese gebe auch Thüringer Arbeitgebern und Verbänden wichtige Informationen, etwa zu bedarfsgerechten Spenden, zur Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt und zu Folgen des Kriegs auf die Betriebe.

Forderung nach Steuersenkungen

Die Thüringer Industrie- und Handelskammern (IHK) forderten unterdessen angesichts der hohen Spritpreise den Bund auf, umgehend Steuern zu senken, "bevor LKWs stillstehen". "Die Preisexplosion bei Strom, Gas und Diesel schlägt derzeit beim Mittelstand voll durch und gefährdet akut Speditionen, produzierendes Gewerbe und Dienstleister in ihrer Existenz", hieß es.

Nicht wenige müssten bei ausbleibenden Soforthilfeprogrammen in den nächsten vier Wochen ihren Fuhrpark stilllegen und sich auf Kurzarbeit vorbereiten, sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Ostthüringen, Peter Höhne. Wenn LKWs stillstünden und Pflegedienste nicht mehr führen, würden dramatische Versorgungslücken entstehen, warnten die Kammern.

"Kein Russe bei klarem Verstand wollte diesen Krieg" - Ein paar Worte direkt aus Moskau zur russischen Invasion in der Ukraine

Kriegsflüchtlinge in Thüringen: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Thüringer Stromkunden in Not - Verbraucherzentrale schaltet Kartellbehörde ein

Preisschock in Thüringen bei Benzin: Rufe nach Steuersenkungen werden lauter