Magdeburg/Erfurt/Dresden. Im Zuge des Kriegs von Russland in der Ukraine waren Anfang vergangenen Jahres die Preise für Strom und Gas drastisch angestiegen. Jetzt senken viele Anbieter die Preise. So günstig wie früher wird es aber nicht.

Strom und Gas werden für viele Kunden günstiger. Zahlreiche Anbieter haben bereits ihre Preise gesenkt oder wollen dies demnächst tun, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Versorgern in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Allerdings liegen die Preise immer noch zum Teil deutlich über denen vor Beginn des Ukraine-Krieges Anfang 2022.

Der ostdeutsche Energieversorger EnviaM hat die Preise am 1. Juli bereits leicht gesenkt. Diese gelten für rund 800.000 Privat- und Gewerbekunden in Teilen Sachsen-Anhalts, Sachsens, Thüringens und Brandenburgs. Der Preis für Strom sank demnach in der Grundversorgung um 4,55 Cent pro Kilowattstunde auf 43,51 Cent. Vor dem Krieg bezahlten Kunden 28,99 Cent.

Städtische Versorger wollen Preise senken

In Thüringen wollen etwa die städtischen Versorger in Jena, Gotha und Eisenach in den kommenden Monaten ihre Preise für Strom und Gas für Zehntausende Kunden senken. Teils sparen Gaskunden nach Angaben der Versorger somit 1000 Euro und mehr im Jahr. In Saalfeld hatten die Stadtwerke bereits zum August deutliche Senkungen um durchschnittlich 45 Prozent bei Gas und 35 Prozent bei Strom umgesetzt.

Als Grund für die Senkungen nennen die Stadtwerke meist sinkende Energiepreise auf den Beschaffungsmärkten. Wegen der langfristigen Beschaffung der Stadtwerke kämen fallende Börsenpreise jedoch nicht so schnell bei den Kunden an, wie bei kurzfristig beschaffenden Discountern, erklärte der Geschäftsführer der Stadtwerke Gotha, Dirk Gabriel.

Preise deutlich über Vor-Kriegs-Niveau

Preise wie vor dem Ukraine-Krieg können Verbraucher in nächster Zeit aber eher nicht erwarten, sagte Gabriel weiter. "LNG-Gas ist teurer als das vermeintlich günstigere russische Pipeline-Gas." Da der Strommarkt über die Produktion in Gaskraftwerken an den Gasmarkt gekoppelt sei, führten höhere Gaspreise auch zu höheren Strompreisen.

Auch in Sachsen-Anhalt ist die Entwicklung der Preise ähnlich. Bei den Stadtwerken Magdeburg hatten sich die Preise im Verlauf des Ukraine-Kriegs etwa verdoppelt. Im vergangenen Monat fielen die Preise dann zwar deutlich auf 33,25 Cent/kWh Strom und 10,8 Cent/kWh Gas, dennoch liegen sie immer noch teils deutlich über dem Vor-Kriegs-Niveau.

Aber nicht alle Energieversorger senken derzeit die Preise. Der Energieversorger Eins aus Sachsen etwa teilte mit, dass es wegen der langfristigen Beschaffungsstrategie weiter hohe Einkaufspreise gebe.

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