Berlin. ADAC: Die Spritpreise bleiben auch in diesem Jahr voraussichtlich hoch. Warum bei einem Kraftstoff die Preise besonders überzogen sind.

Autofahrer haben beim Tanken derzeit wenig Grund zur Freude. Die Spritpreise steigen seit einigen Wochen wieder an. Der Benzinpreis ist derzeit laut ADAC auf den höchsten Stand seit Oktober 2023 geklettert. Für einen Liter Super E10 werden bundesweit im Durchschnitt 1,843 Euro je Liter verlangt. Diesel kostet 1,752 pro Liter, nannte der ADAC die aktuellen Zahlen für Freitag.

Hauptgrund für den Preisauftrieb sind die steigenden Rohölpreise an den Weltmärkten. Ein Barrel (159 Liter) Brent-Öl kostet derzeit mehr als 90 US-Dollar und damit rund 15 Dollar mehr als noch zu Jahresanfang, sagte der Leiter des ADAC-Ressorts Verkehr, Stefan Gerwens, dieser Redaktion.

Dass Benzin und Diesel bei steigenden Rohölpreisen teurer werden, sei normal. „Vor diesem Hintergrund ist aus unserer Sicht der Benzinpreis insgesamt noch angemessen“, so Gerwens. Anders sieht dies bei den Diesel-Preisen aus. „Bei Diesel ist es anders: Er ist gemessen an der deutlich geringeren Besteuerung zu teuer. Hier sehen wir wesentliches Potenzial für Preissenkungen.“ Diesel wird mit gut 20 Cent pro Liter im Vergleich zu Benzin weniger hoch besteuert.

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    Diesel wurde vor allem auch aufgrund der höheren Nachfrage in der Heizsaison in den vergangenen Monaten deutlich teurer verkauft. Ein großer Anteil des Spritpreises machen auch die Steuern und Abgaben aus. So werden pro Liter Benzin 65,45 Cent erhoben, für Diesel 47,04 Cent. Der CO2-Preis pro Liter Benzin liegt bei etwa 12,7 Cent, für Diesel bei 14,2 Cent. Hinzu kommt noch die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent.

    Die Spritpreise sind vor allem nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine deutlich in die Höhe geschossen. 2022 war das teuerste Tankjahr aller Zeiten, gefolgt von 2023 mit etwas niedrigeren Preisen. „Das laufende Jahr reiht sich hier ein“, so der ADAC: „2024 wird aller Voraussicht nach auch ein Jahr mit vergleichsweise hohen Kraftstoffpreisen.“

    In der Spitze kostete 2022 der Liter Diesel 2,105 Euro, für Benzin wurden 2,064 Euro verlangt. Im Durchschnitt zahlten die damals 1,946 Euro für Diesel und 1,86 Euro für Super E10. Vor Ausbruch des Ukraine-Krieges lag der Benzinpreis noch bei 1,25 Euro und der Dieselpreis bei 1,111 Euro. In diesem Jahr tankten Autofahrer Super E10 am 12. März am günstigsten – dort kostete der Liter 1,76 Euro. Der Dieselpreis war am 13. März mit 1,716 Euro am günstigsten.

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    Da die Preise für Sprit von Tankstelle zu Tankstelle stark variieren und auch tagsüber an einer Tankstelle unterschiedlich hoch sind, können Verbraucher durch die bewusste Wahl der Uhrzeit und Tankstelle Geld sparen. „Abends zwischen 20 und 22 Uhr ist Tanken am günstigsten, auch zwischen 18 und 19 Uhr sind die Preise im Tagesverlauf besonders niedrig“, rät der ADAC aus Erfahrung.

    „In den Morgenstunden ist Tanken meist um mehrere Cent je Liter teurer – und zwar an fast jeder der über 14.000 Tankstellen in Deutschland.“ Der ADAC empfiehlt grundsätzlich, sich vor dem Tanken über die aktuellen Preise vor Ort zu informieren. Dabei helfen auch Apps oder der Blick auf www.adac.de/tanken.

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