Gera. Bis alle Automaten in der Lobby wieder funktionieren, wird es noch ein Stück dauern

„Der angerichtete Schaden ist viel größer als die erbeutete Summe“, sagte gestern Torsten Schmidt, Filialdirektor der Commerzbank in Gera, auf der Bilanzpressekonferenz. In den frühen Morgenstunden des 7. März sprengten zwei Täter im Selbstbedienungsbereich einen Geldautomaten und entkamen. Über die Höhe des gestohlenen Geldes äußert sich Schmidt aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Er bedankt sich für die gute Zusammenarbeit mit Polizei und jenen Firmen, die schnell geholfen haben.

Bis alle Automaten in der Lobby wieder funktionieren, wird es aber noch ein Stück dauern. Deshalb ist der Bereich momentan von 7 bis 18 Uhr geöffnet. Sonntags sowie feiertags bleibt er noch geschlossen. Der Filialdirektor verweist, dass es auch ein neues Sicherheitssystem geben wird. Es war der erste Überfall seit die Commerzbank in Gera einen Standort hat, immerhin schon fast 30 Jahre.

Torsten Schmidt äußerst sich zufrieden mit den Ergebnissen des abgelaufenen Geschäftsjahres. „Wir betreuen heute 15.100 Privatkunden. 200 sind 2018 dazugekommen.“ Als Gründe nennt er das kostenlose Girokonto mit Startguthaben und die Gebührenerhöhung der Mitbewerber.

Die niedrigen Zinsen kamen den Kunden für Ratenkredite entgegen. „Hier haben wir neue Finanzierungen in Höhe von 3,3 Millionen Euro ausgereicht, ein Zuwachs von knapp 25 Prozent.“ Insgesamt betreut die Filiale nun ein Kreditvolumen von 59 Millionen.

Was die Geldanlagen betrifft, würden die Menschen viel verschenken. „Des Deutschen liebstes Kind ist eben das Sparbuch. Etwa 86 Millionen Euro liegen bei uns unverzinst auf den Konten. Da sind immerhin 14 Prozent mehr Einlagen als 2017.“ Das schwierige Börsenjahr habe Spuren im Wertpapiergeschäft hinterlassen. Das Depotvolumen betrug bis Ende des Jahres 48,8 Millionen Euro, 2,3 Prozent weniger als 2017. „Wer Vermögen langfristig erhalten will, muss anlegen, statt sparen. Die gute Mischung macht es.“ Erfreut zeigt sich Torsten Schmidt, dass inzwischen 43 Prozent aller Kunden online unterwegs sind.

„Das Segment Geschäftskunden, das betrifft Selbstständige, Freiberufler und Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro wurde ausgebaut“, berichtet Bernd Krekel Gruppenleiter Unternehmerkunden der Commerzbank. Von Gera aus erfolgt die Betreuung von diesen in Altenburg, Greiz, Zeulenroda, Bad Lobenstein und Schleiz. Insgesamt betreut das Kreditinstitut in der Region 9000 Unternehmer, davon über 3000 in Gera.

Zur angedachten Fusion der Bank mit der Deutschen Bank konnten Schmidt und Krekel nichts sagen. Gegenwärtig laufen die Sondierungsgespräche.