Jena. Die stabile Lage sorgt für einen Beschäftigungsrekord in der Stadt Jena. Zuletzt waren hier 57.284 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Plus von 1,6 Prozent zum Vorjahr. Der Saale-Holzland-Kreis weist ebenfalls eine stabile Beschäftigungsentwicklung aus.

Im September 2018 gingen 27.154 Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach, 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei vielen Arbeitgebern steige aber die Anspannung, denn der Nachschub an Arbeitskräften werde zunehmend knapper, erklärte die Arbeitsagentur.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Im Wesentlichen führen der demografische Wandel und sinkende Arbeitslosenzahlen dazu, dass es für Unternehmen immer schwerer wird, ihre offenen Stellen zu besetzen. Jedes Jahr gehen mittlerweile weit mehr Arbeitnehmer in Rente, als junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Somit wächst die Fachkräftelücke weiter. „Wir können in unserer Region zwar nicht von einem flächendeckenden Fachkräftemangel sprechen, dennoch stellen wir in immer mehr Berufsgruppen Engpässe fest“, sagte der Leiter der Jenaer Arbeitsagentur, Holger Bock.

Die Engpässe sind in Jena aktuell besonders im Bereich der Fertigungs-, Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe sowie in der Metallerzeugung, -bearbeitung, aber auch den medizinischen Gesundheitsberufen und im IT-Bereich spürbar. In diesen Bereichen gibt nur wenige Arbeitslose im Verhältnis zu den gemeldeten Arbeitsstellen.

Im Saale-Holzland-Kreis gibt es besonders in den in Gesundheits- und Pflegeberufen, in den Fertigungs-, Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen sowie in der Metallerzeugung, -bearbeitung und Metallbau Engpässe.

Aber auch wenn vermeintlich genügend Bewerber vorhanden sind, finden Unternehmen nicht immer gleich die passenden Bewerber. Deshalb steigt die sogenannte Vakanzzeit immer weiter an. Die Vakanzzeit ist der Zeitraum zwischen dem gewünschten Besetzungstermin und dem Arbeitsbeginn. Mittlerweile dauert es in Jena 268 Tage und im Saale-Holzland-Kreis im Schnitt 217 Tage, bis eine offene Stelle besetzt wird.

Für die Zukunft gibt es laut Prognosemodell des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit keine Entwarnung. Im Gegenteil. Bis 2030 wird sich die Fachkräftelücke nochmals spürbar erhöhen.

Meine Meinung: Frank Kalla über den Fachkräftemangel im Kreis