Jena/Erfurt. JenID Solutions hat viele Kunden im arabischen Raum, aber auch den Autoverleiher Europcar. Der Thüringer Gründerpreis „Thex Award“, den die Jenaer Firma 2019 gewann, ist neu ausgeschrieben.

Binnen weniger Augenblicke kann die Technologie der Jenaer Firma JenID Solutions bewerten, ob ein digital erfasster Personalausweis, Reisepass oder Führerschein echt ist. „Wir haben uns dabei auf die Gesichtsbilderkennung spezialisiert“, erläutert Geschäftsführer Thomas Winter das System. Zu den Kunden des Unternehmens aus Ostthüringen zählen vor allem Banken und Versicherungen. Bei der Eröffnung eines Kontos etwa ist ein Identitätsnachweis zwingend erforderlich.

Identitätsnachweise an jedem Ort und in Echtzeit – das erlauben die Softwarelösungen der Firma. Viel Zeit und Geld habe man in die Entwicklung investiert. Unterstützt wurde JenID Solutions dabei auch von der Thüringer Beteiligungsgesellschaft BMT, berichtet Winter.

Noch rechtliche Hürden zu nehmen

Momentan kommen die Kunden des im Jahr 2014 gestarteten Jenaer Unternehmens vor allem aus dem arabischen Raum. „In Jordanien, Bahrain und über Partner auch in den Niederlanden wird unsere Technologie genutzt“, berichtet Winter. Dagegen müssen auf dem deutschen Heimatmarkt sowie in der Schweiz und Österreich noch rechtliche Hürden genommen werden. Winter hofft, dass dies bald der Fall sein wird.

Zu den Kunden der Jenaer gehört auch der Autoverleiher Europcar. Dieser sei bei Anmietungen nicht nur verpflichtet, den Führerscheinbesitz des Mieters zu überprüfen. „Er vertraut den Kunden auch Erzeugnisse im Wert von mehreren tausend Euro an und will deren Identität zweifelsfrei geklärt wissen“, sagt Winter.

Thomas Winter, Geschäftsführer JenID Solutions, und Thex-Leiterin Susanne Herold
Thomas Winter, Geschäftsführer JenID Solutions, und Thex-Leiterin Susanne Herold © Bernd Jentsch | Bernd Jentsch

Beim Wettbewerb um den Thüringer Gründerpreis „Thex Award“ konnte sich die Firma im zurückliegenden Jahr durchsetzen und errang in der Kategorie „Durchstarter“ den zweiten Platz. „Wir haben uns sehr über diese Auszeichnung gefreut“, versichert Winter. Schließlich sei sie auch eine Form der Anerkennung dafür, dass man das Risiko der Selbstständigkeit eingegangen sei, das mit einigen schlaflosen Nächten verbunden war, verrät Winter.

Das Preisgeld in Höhe von 7000 Euro habe man bei einer Weihnachtsfeier und als Gratifikation an die zehn Mitarbeiter weitergegeben, so der Firmenchef. Für ihn ein logischer Schritt, seien es doch die Beschäftigten, die das Geschäft der Firma tragen. Er freue sich über ein Superteam, das auch privat manches gemeinsam unternehme.

Gründerpreis neu ausgeschrieben

Auch in diesem Jahr können sich Gründer im Freistaat erneut um den „Thex Award“ bewerben. Noch bis zum 9. September sei dies möglich, bestätigt die stellvertretende Leiterin des Thüringer Zentrums für Existenzgründungen und Unternehmertum (Thex), Susanne Herold.

Mit insgesamt 71.000 Euro habe das Wirtschaftsministerium den Preis ausgelobt, er wird in vier Kategorien vergeben. Neben den erwähnten „Durchstartern“ gehören dazu die „Ideenhaber“, die „Nachfolger“ und eine „Impulsgeberin“, die unter allen Bewerberinnen ausgewählt wird.

Die Bewerbung sei sehr einfach, erläutert Susanne Herold, sie geschehe komplett online und es genügten wenige Angaben und ein hochgeladenes Bild. Das habe auch ihn von einer Bewerbung überzeugt, bestätigt Thomas Winter. „Andere Preise verlangen zehn Seiten Businessplan, da melden wir uns nicht“, sagt Winter. Neu ist in diesem Jahr die Verteilung der Preisgelder unter den Gründern mit den besten Geschäftsideen. „Wir wollen die besten Zehn alle mit einem Preisgeld von 1000 Euro belohnen“, erläutert Herold.

Infos: thex.de/award/