Schmalkalden. Thüringer Innovationspreis: Ein Spezialaufsatz für Akkuschrauber soll Rettungskräften helfen, Autoscheiben auszusägen

Moderne Autoscheiben dürfen bei einem Unfall nicht zersplittern. Verstärkende Folien in den Frontscheiben verhindern, dass Scherben den Fahrer treffen. Doch die hohe Stabilität kostet Zeit bei der Rettung. Heutzutage müssen Feuerwehrleute zu einer Säge greifen. Das braucht nicht nur Muskelkraft, sondern auch Zeit.

Die Firma Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH fertigt Werkzeuge für die Feuerwehren und die Lebensrettung. Deshalb wissen die Mitarbeiter um die Sorgen der Rettungskräfte. Sie entwickelten deshalb ein Werkzeug, mit dem Retter schnell und ohne Kraftaufwand die Sicherheitsscheiben zerschneiden können. Die Innovation wird auf einen handelsüblichen Akkuschrauber, der sowieso zur Ausstattung von Feuerwehren gehört, gesteckt und schneidet anschließend wie eine Schere die Frontscheibe heraus. Die Südthüringer meisterten dabei die Herausforderung, die Drehbewegung in eine Hubbewegung zu wandeln.

Nach Herstellerangaben soll das Produkt, das mit 900 Gramm deutlich leichter als eine 1,5 Kilogramm schwere Säge ist, mindestens 100 Schnittmeter überstehen. Erste Anwender loben den praktischen Helfer. Herwig Bohrtechnik steht nun vor der Mission, die Innovation weltweit in Feuerwehrfahrzeugen zur Grundausstattung zu machen.

Am Mittwoch, 27. November, wird der Thüringer Innovationspreis verliehen. Wir stellen ausgewählte Bewerber vor.