Jena. Der Medizintechnikhersteller Carl Zeiss Meditec hat seine Zahlen vorgelegt: Das erfolgsverwöhnte Unternehmen musste Einbußen hinnehmen.

Der in Jena angesiedelte Medizintechnikhersteller Carl Zeiss Meditec AG hat mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Kannte das Unternehmen in den vergangenen Jahren nur Wachstum, schrumpfen nun der Umsatz und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Dennoch stehen deutliche schwarze Zahlen unterm Strich.

Umsatz um 5,8 Prozent gesunken

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 erzielte Carl Zeiss Meditec einen Umsatz von 967,9 Millionen, 5,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel von 184,2 auf 111,9 Millionen Euro. „Insbesondere im dritten Quartal 2019/20 waren wir signifikant von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen“, sagt Vorstandschef Ludwin Monz.

Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet er einen Umsatz von ungefähr 1,3 Milliarden Euro. „Hierbei gehen wir davon aus, dass sich die Märkte weiter erholen und keine zusätzlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erforderlich werden“, sagt Monz. Das ganze Augenmerk liege weiterhin darauf, Mitarbeiter zu schützen, Kunden zu beliefern und weiter strategisch zu investieren, um bald wieder zu wachsen.

Während sich das Geschäft in Teilen der Region Asien und Pazifik laut Carl Zeiss Meditec bereits wieder leicht erholt hat, wirkten sich im Quartal von April bis Juni die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Europa und Nordamerika stark auf die Nachfrage aus. In Deutschland beobachtete das Unternehmen zwar im Juni wieder eine Erholung, dafür verzeichnete der Hersteller in den stärker betroffenen Ländern Europas, in Großbritannien und der Türkei sowie im Mittleren Osten stärkere Rückgänge. Die schwachen Geschäfte in den USA und Brasilien führten in Amerika zu einem Umsatzrückgang von 6,9 Prozent.

„Robuste Erholung“ in China und Südkorea

In Asien stützte die „robuste Erholung“ in China und Südkorea den Umsatz, der mit 426,8 Millionen Euro nur um 100.000 Euro unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraumes lag. Die Märkte Japans, Indiens und Südostasiens entwickelten sich hingegen im dritten Quartal klar rückläufig, teilte die im M-Dax notierte Gesellschaft mit.

Carl Zeiss Meditec beschäftigt gut 3300 Mitarbeiter. Der Hersteller hatte einen großen Anteil der Belegschaft an den deutschen Standorten in der Phase der Ausgangsbeschränkungen in anteilige Kurzarbeit geschickt.