Erfurt. Beschäftigte mehrerer großen Ketten wollen am Freitag die Arbeit niederlegen. Am Freitag soll der Schwerpunkt der Streiks rund um Erfurt sein.

Nachdem am Donnerstag bereits Beschäftigte aus dem Ostthüringer Einzelhandel die Arbeit niedergelegt und für mehr Lohn und Gehalt gestreikt haben, weitet Verdi die Arbeitskämpfe am Freitag auf den Erfurter Raum aus. Aufgerufen sind nach Informationen der Gewerkschaft unter anderem Beschäftige von IKEA, H&M, SportScheck, Netto sowie Kaufland.

„Die Beschäftigten im Einzelhandel sind wütend. Angesichts massiver Preissteigerungen bieten die Arbeitgeber nun das vierte Jahr Reallohnverlust in Folge an", sagt Matthias Adorf, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Thüringen für den Fach-bereich Handel.

Die Beschäftigten haben sich um 10 Uhr bei Verdi in der Schillerstraße getroffen, um das Tarifangebot auszuwerten und das weitere Vorgehen zu beraten.

Wie Verdi weiter mitteilt, endete am 1. Juni die erste Verhandlungsrunde in der Tarifauseinandersetzung des Einzel- und Versandhandels Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergebnislos. Verdi fordert für die Beschäftigten unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde, was einer Anhebung des Eckgehalts um rund 15 Prozent entspricht. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Die Arbeitgeber böten Erhöhungen im Umfang von 7,5 Prozent an – allerdings gestreckt auf zwei Jahre. „Seit 1994 gab es im Einzel- und Versandhandel nicht so massive Umsatzzuwächse – erwirtschaftet durch die Beschäftigten. Die Gewinne in der Branche sprudeln. Unter den 50 reichsten Deutschen befinden sich 14 Händler. Bei den Beschäftigten kommt von diesen Milliarden aber nichts an“, so Adorf weiter.