Zeulenroda. Mehr als nur Stützstrümpfe: 150 Produkte in Tausenden Varianten fertigt die Ostthüringer Firma, für die nur in Zeulenroda-Triebes mehr als 1000 Menschen arbeiten.

Wer hätte 1929 ahnen können, dass Bruno Bauerfeinds damals neu gegründete Firma zur Herstellung medizinischer Kompressionsstrümpfe 90 Jahre später ein weltweit präsenter Konzern mit Tochtergesellschaften in mehr als 20 Ländern ist? Das Jubiläum wird heute in Zeulenroda gefeiert, auch mit Hans Bauerfeind, Enkel des Firmengründers, der das Unternehmen 1991 zurück in seine Heimatstadt gebracht hat und bis heute an der Spitze der Bauerfeind AG steht.

1100 Arbeitsplätze hat die Firma in Zeulenroda, weitere 1000 arbeiten in aller Welt. Weitere 100 Jobs sollen bis zum Jahr 2021 in einer neuen Produktionsstätte in Gera hinzukommen, wie das Unternehmen in diesem Jahr bekannt gegeben hat. 2001 hatte Hans Bauerfeind zudem das frühere FDGB-Ferienheim in Zeulenroda übernommen, das heute überaus erfolgreich als Bio-Seehotel firmiert und 2018 etwa 65.000 Übernachtungen zählte.

Profitieren von Einsichten professioneller Sportler

Doch im Kern ist die Bauerfeind AG noch immer Hersteller für medizinische Bandagen, Orthesen, Einlagen und – natürlich – Kompressionsstrümpfe. „Das Portfolio umfasst insgesamt über 150 Produkte. Wenn wir jedoch alle Modelle und Varianten einrechnen, dann kommen wir auf mehrere Tausend, allein bei den Einlagen auf über 4000 Produkte“, schreibt das Unternehmen auf Anfrage.

Dafür wird jede Menge Garn versponnen: Allein in einer Kniebandage stecken fast zwei Kilometer in mehr als 100.000 Maschen. Immer mehr Menschen nutzen derlei Produkte, um beschwerdefrei ihren Sport ausüben zu können.

Firma Bauerfeind baut Betriebsstätte in Gera auf 100 neue Arbeitsplätze

Der wohl bekannteste Markenbotschafter, Dirk Nowitzki, beendete erst jüngst im Alter von fast 41 Jahren seine aktive Basketballkarriere in der nordamerikanischen Spitzenliga NBA. In der Bauerfeind-Zentrale in Zeulenroda hängt mehr als ein Bild von ihm – mit Bandagen aus dem eigenen Haus selbstverständlich. „Sehr wichtig“ seien solche Botschafter, heißt es von der Firma. Nicht nur aus werblichen Gründen, sondern auch, weil die Entwicklungsabteilung von den Erfahrungen professioneller Sportler profitiert. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver stand man erstmals für die Versorgung aller Athleten zur Verfügung.

Nach Angaben des Unternehmens ist man in allen großen westeuropäischen Märkten vertreten und die Produkte verkauften sich auch in den Staaten des Westbalkans, in Russland, China, Südkorea, Japan und Nordamerika sehr gut.