Saalburg. Deutsches Jugendherbergswerk ermöglicht Schlafen auf Rädern. Premierenfahrt für die erste rollende Jugendherberge führt von Köln zum Musikfestival an das Thüringer Meer

Es gibt bei jeder Auf­lage von „SonneMondSterne“ Neues zu entdecken. In diesem Jahr gehörte dazu die rollende Jugendherberge, die bislang einmalig in Deutschland ist.

Ein Doppelstockbus in der „Nightliner“-Ausstattung, wie er sonst gerne beispielsweise von Bandmitgliedern für weite ­Touren genutzt wird, ist vom Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) den speziellen Bedürfnissen junger Reisender angepasst worden.

Von Köln nach Saalburg führte die 490 Kilometer lange Premierenfahrt. Über 1000 Bewerbungen hatte es gegeben, um als Passagier mit an Bord gehen zu können. Jeweils sechs Plätze wurden vom DJH und von den SMS-Veranstaltern verlost, dann waren die zwölf vorhandenen Schlafnischen belegt.

„Füße in Fahrtrichtung“ steht an der Wand neben dem Bett geschrieben. Doch verschlafen wollte keiner der Fahrgäste diese Tour. „Wir haben uns alle gleich prima verstanden“, erzählt Katrin Riesenberg. Eigentlich hätte die Möglichkeit ­bestanden, in der gemütlichen Lounge im „Parterre“ Fernsehen zu schauen oder mit der Playstation zu spielen. „Aber wir hatten mehr Spaß mit so einfachen Gesellschaftsspielen wie Kniffel“, ist zu erfahren.

An Bord ist nahezu alles vorhanden: eine kleine Küchen­zeile mit Kühlschrank und ­Mikrowelle, Klimaanlage, Toilette. Da wird bei Reisen schon der Weg das Ziel.

Das Interesse an dieser rollenden Herberge ist enorm, hat DJH-Sprecher Justin Blum festgestellt. Beispielsweise hätten schon Universitäten nach­gefragt, ob sich das für Exkursionen eigne.

„Jugendherberge war noch nie alt“, betont Justin Blum. Schon im vorigen Jahr sei mit der ersten Pop-Up-Jugendherberge der Welt während einer Computerspiele-Messe für Aufmerksamkeit gesorgt worden. In Windeseile ließen sich die 20 Hütten errichten, die flexibel auch anderenorts aufgebaut werden können.

Noch einfacher geht es nun mit der 340 PS starken rollenden Herberge.