Das Sichern der Meinungsvielfalt und gleichzeitig den Nutzern unserer publizistischen Angebote zu ermöglichen, sich eine eigene Meinung zu bilden – das ist seit drei Jahrzehnten ein wesentliches Merkmal unserer journalistischen Arbeit.

OTZ-Chefredakteur Jörg Riebartsch
OTZ-Chefredakteur Jörg Riebartsch © Andreas Wetzel | Andreas Wetzel

Meinungsvielfalt und Meinungsbildung sind zwei zentrale Stichworte aus einer langen Erklärung, die die Redaktion der Ostthüringer Zeitung vor 30 Jahren auf der Titelseite veröffentlicht hat. So versuchte man den Leserinnen und Lesern in der Erstausgabe vom 1. Juli 1991 zu erklären, was damals wie heute nur schwer zu verstehen war: Kaum hatte sich die Redaktion mit dem Titel „Ostthüringer Nachrichten“ frei vom Monopol der SED und derem Organ, der „Volkswacht“ gemacht, galt es sich vom Zwang der Treuhand zu befreien.

Das Sichern von Meinungsvielfalt und gleichzeitig den Nutzern unserer publizistischen Angebote zu ermöglichen, sich eine eigene Meinung zu bilden, sind über die Jahrzehnte ein wesentliches Merkmal unserer journalistischen Arbeit geblieben.

Unabhängigkeit auf allen Kanälen

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Dazu gehört auch, unabhängig zu bleiben, und sich den Versuchen von außen, Einfluss auf die Inhalte der Zeitung zu nehmen, erfolgreich zu widersetzen. Dass es die Inhalte der Ostthüringer Zeitung mittlerweile längst nicht mehr nur in gedruckter Form gibt, sondern auch in digitaler, zeigt, dass das Wesentliche die Vermittlung von Wissen und Informationen ist und nicht die Art und Weise, wie das erfolgt.

Im Jahr des 30. Bestehens der OTZ, wie der Titel in Ostthüringen liebevoll abgekürzt wird, wollen wir nicht nur einfach zurückdenken an das, was war, damals nach der Wende, nach der Abwahl des SED-Regimes in der DDR. Sondern wir wollen vor allen Dingen auch zeigen, was sich entwickelt hat.

Heimat erleben

Wie hat sich Ostthüringen in den zurückliegenden Jahrzehnten gemausert? Wir scheuen uns deshalb auch nicht, das Verbreitungsgebiet der Ostthüringer Zeitung so zu nennen, wie es sich für unsere Leserinnen und Leser anfühlt: Heimat. Kommen Sie mit auf unsere Reise durch die Region, seien Sie dabei, Ihre Heimat zu erleben.

Der Blick auf die Titelseite der Ostthüringer Zeitung vom 1. Juli 1991 verrät viel darüber, was sich in drei Jahrzehnten für die Leserinnen und Leser geändert hat. Währungen sind verschwunden. Die Zeitung verkündete nicht nur ihren Preis in Pfennigen, sondern selbstbewusst auch in Österreichischen Schillingen.

Aus der EG (Europäische Gemeinschaft) ist die Europäische Union (EU) geworden. Die Zeitung dokumentiert nicht nur den Wandel von Politik und Gesellschaft, sondern zeigt gleichzeitig, was bewahrt bleibt. Opel produziert in Eisenach immer noch Fahrzeuge. Den Lottozahlen jagen die Menschen weiter hinterher. Regelmäßig wird auch heute noch die Rosenkönigin zu Dornburg gekrönt.

Tradition und Fortschritt

Täglich vereint die Zeitung Tradition und Fortschritt. Selbst ist sie ein Teil dessen geworden. Sie informiert traditionell über das, was auf der Welt passiert. Und hat dabei über die Jahre mehr und mehr den eigenen Kirchturm in den Fokus genommen, das lokale Geschehen in Ostthüringen.

Sie tut es aber fortschrittlich nicht nur mittlerweile im Farbdruck, sondern auch digital für Geräte, von denen 1991 noch niemand etwas ahnen konnte: Tablet und Smartphone. Das hat das Tempo der Nachrichtenvermittlung enorm gesteigert und oft bietet diese Zeitung die erste Information zu einem Ereignis an. Dazu der beinahe permanente Austausch mit der Leserschaft über die sozialen Netzwerke.

Die OTZ ist ein Dialogmedium geworden und sendet, anders als vor 30 Jahren, nicht mehr nur Botschaften aus.

Download

Titelseite der OTZ-Erstausgabe vom 1. Juli 1991
68 MB