Erfurt. Die Corona-Lage in Thüringen bleibt weiterhin angespannt. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden gab es nahezu 1500 Neuinfektionen und einen dramatischen Anstieg bei den Todeszahlen.

Von Donnerstag auf Freitag wurden im Freistaat 1469 neu nachgewiesene Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus angezeigt, wie das Gesundheitsministerium in Erfurt mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 256,9 Infektionen je 100.000 Einwohner.

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus Vestorbenen stieg nach den Berechnungen dieser Zeitung auf insgesamt 1342 an. Seit dem ersten Nachweis einer Ansteckung in Thüringen wurden demnach etwa 49.000 Infektionen registriert.

Gegen Corona geimpft wurden nach Angaben des Ministeriums bisher 7995 Thüringer (Stand: 8. Januar 2021, 0.00 Uhr). Das seien 2652 mehr gewesen als am Vortag. Von 100.000 Thüringern seien damit statistisch gesehen 3,7 Personen geimpft.

Dramatischer Anstieg bei Todeszahlen

Die Zahl der Verstorbenen an oder mit einer Covid-19-Infektion ihn Thüringen ist seit Anfang Januar dramatisch angestiegen. Allein in den letzten sieben Tagen verstarben landesweit 245 Menschen. Das sind mehr als bis Anfang November 2020 ingesamt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren im gesamten Pandemieverlauf landesweit 208 Todesopfer zu beklagen.

Die deutliche Zunahme zeigt sich auch auf Kreisebene. Im Unstrut-Hainich-Kreis hat sich die Zahl der Verstorbenen seit Ende November nahezu versechsfacht, ihn Erfurt verdreifacht. Auch andere Südthüringer Kreise sind besonders betroffen.

Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus hat zum Freitag einen neuen Höchstwert erreicht. Innerhalb eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 1188 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen hervorgeht.

Ramelow gesteht "bitteren Fehler" bei Markus Lanz

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) überraschte in der TV-Sendung von Markus Lanz mit dem Geständnis, er habe sich von Hoffnungen leiten lassen, die sich nun als bitterer Fehler herausgestellt hätten. Noch im Sommer hatte er für sein Land „Weihnachtsmärkte gesehen“, nun forderte er einen noch strengeren Lockdown. „Am besten, vier Wochen lang alles runter und die Impfungen hochfahren.“