Erfurt. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, greift nun auch Thüringen zu drastischen Maßnahmen. Kneipenbesuche, Club- und Diskogänge sind ab Mittwoch tabu.

In Thüringen wird ab Mittwoch das öffentliche Leben komplett herunter gefahren, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu bremsen. Grundlage ist ein Noterlass der Landesregierung von Montag. Zu schließen sind: Bars, Clubs, Diskotheken, Theater, Kinos, Konzerthäuser, Museen, Fitness-Studios, Bäder, Saunen und Solarien, Spielbanken, Bordelle und alle Bildungseinrichtungen.

Was alles schließen muss: Den Noterlass im Wortlaut lesen Sie hier

Untersagt werden zudem Zusammenkünfte in Vereinen oder sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen, darüber hinaus Messen, Ausstellungen und Spezialmärkte. Gruppenveranstaltungen in Geburtshäusern, Mehrgenerationenhäuser, Seniorenclubs oder Jugendeinrichtungen sollen ausfallen. Der Erlass gilt vorerst für einen Monat bis zum 19. April.

Auflagen gibt es auch für die Gastronomie. Gaststätten und Hotelrestaurants dürfen nur geöffnet werden, wenn ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den Tischen gewährleistet ist. Dasselbe gilt für Stehplätze.

Elternbeiträge fallen weiter an

Bereits jetzt sind Versammlungen von mehr als 50 Menschen verboten. Kindergärten und allgemeinbildenden Schulen haben ab Dienstag zu. Für die Kleinkinder von Eltern, die zu den sogenannten systemrelevanten Berufsgruppen gehören, wird eine Notbetreuung organisiert. Das Bildungsministerium prüft derzeit, wie mit den Hort- oder Kindergartengebühren umgegangen wird. „Elternbeiträge fallen grundsätzlich weiter an“, hieß es in einer Mitteilung der Staatskanzlei vom Montag. Die Landesregierung suche aber hier „nach Lösungen“.

In den Krankenhäusern werden Kantinen, Cafeterien und andere öffentliche Einrichtungen für Patienten und Besucher geschlossen. Sämtlich öffentliche Veranstaltungen sind hier untersagt. Der Patientenbesuch von Angehörigen wird nur ausnahmsweise und mit Schutzmaßnahmen gestattet.

Die Zahl der registrierten Infektionen stieg in Thüringen am Montag auf 55, das waren vier mehr als am Sonntag. Die meisten Fälle gab es jeweils mit acht in Erfurt und Jena. Von den Landkreisen ist der Kyffhäuserkreis mit sieben Fällen am stärksten betroffen.

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