Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wir denken ja oft, dass die Welt um vieles besser wäre, wenn wir uns vor allem empathisch verhalten. Einfühlungsvermögen aber ist nicht alles, wie ich jetzt einem spannenden Gespräch entnommen habe, das ich zwischen den Jahren in der Zeitung an meinem Ferienort fand. Befragt wurde der Soziologe Heinz Bude, der jüngst das Buch „Solidarität – Die Zukunft einer großen Idee“ im Hanser Verlag vorlegte. Er geht davon aus, dass es bei den meisten Menschen eine Sehnsucht nach Solidarität gibt. Derzeit, stellt er fest, entwickle sich Hass als Versuch der emotionalen Selbstbehauptung -- quasi eine untaugliche Antwort auf jene Verlustangst in der westlichen Welt, nicht mehr das Monopol auf die bessere Zukunft zu haben.

Solidarität könnte in diesem Zusammenhang bedeuten, sich zur exklusiven, also andere ausschließende Gruppe zusammenzuraufen. Bude stellt dieser rechts angesiedelten Vorgehensweise seine Idee einer inklusiven Solidarität in einer aufgeklärten Gesellschaft entgegen. Er will also mehr als den eher links angesiedelten Nachteilsausgleich vorrangig durch den Staat. Bude plädiert für eine Solidarität der wechselseitigen Hilfe, in der vor allem auch den Bürgern selbst eine gewichtige Rolle zukommt. Wichtig sei, dass das Vertrauen in der Gesellschaft wieder wachse, es gehe generell verlässlich zu. Dieses Vertrauen sei durch Gegenseitigkeit, Großzügigkeit und Solidarität zu gewinnen.

Das erscheint mir als eine Herausforderung. Ich werde mir jetzt also das Buch kaufen, um noch mehr über den solidarischen Ansatz auf dem Weg zu einer lebenswerteren Gesellschaft zu erfahren.

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