Der Thüringer Fußball-Drittligist hat am Sonnabend im sechsten Saisonspiel gegen den SV Meppen mit 0:3 verloren. Die wichtigsten Einschätzungen zum Spiel im Schnellcheck.

Kurzfazit: Jena kann nicht gewinnen. Trotz Umstellungen waren die Saalestädter erneut die klar schlechtere Mannschaft. Ob Trainer Lukas Kwasniok nach sechs Niederlagen am Stück weiter das Vertrauen geschenkt wird, werden die nächsten Tage zeigen.

Die erste Schrecksekunde gab es für die Thüringer schon nach 4. Minuten. Jannis Kübler, nach Innenbanddehnung gerade erst zurück, musste verletzt vom Feld. Auf einer Trage verließ er das Stadion, das sah nicht gut aus. Von diesem Schock erholte sich der FC Carl Zeiss, der Ole Käuper brachte, nur langsam. In der 8. Minute entschärfte Jo Coppens einen Distanzschuss von Florian Egerer, kurz darauf reklamierte Meppen auf Elfmeter nach einem Handspiel von Nico Hammann. Aber Schiedsrichter Tobias Schultes gab ihn nicht. Jena fand jetzt besser in die Partie, hatte durch Raphael Obermair (26.) die beste Chance in der ersten Halbzeit. Dass es zur Pause 0:0 stand, war dennoch schmeichelhaft, weil die Emsländer gleich eine ganze Reihe Großchancen liegenließen.

Die schwache Defensiv-Leistung der Gäste setzte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit fort. Marcus Piossek tanzte im Strafraum gleich mehrere Jenaer aus, Coppens klärte in höchster Not (56.). Ein Sturmlauf der Emsländer blieb vor 6109 Zuschauern nicht lange ohne Folgen. Meppens Zugang Valdet Rama schoss das Tor des Spiels (64.). Aus abseitsverdächtiger Position zwar, aber dennoch verdient. Auch danach brannte es im Strafraum der Thüringer mehrfach lichterloh. Ein Seitfallzieher von Daniele Gabriele (75.), der kurz vor Schluss verletzt raus musste, ging am Tor vorbei – mehr hatte Jena nicht an Gegenwehr zu bieten. Als Piossek nach Konter zum verdienten 2:0 für die Gastgeber traf, war die Partie endgültig entschieden. Deniz Undav traf in der 90. Minute zum Endstand.

Tore: 1:0 Rama (64.), 2:0 Piossek (84.), 3:0 Undav (90.).

Aufstellung: Gleich vier neue Spieler brachte FCC-Coach Lukas Kwasniok gegenüber der enttäuschenden 1:2-Niederlage gegen Waldhof Mannheim. Der schwache Innenverteidiger Marian Sarr stand nicht einmal im Kader, für ihn rückte Maximilian Rohr ins Zentrum der Abwehr neben Marius Grösch. Eroll Zejnullahu und Ole Käuper bekamen eine Denkpause auf der Bank – genau wie Kilian Pagliuca. Für die Drei rückten Jannis Kübler, Meris Skenderovic und Julian Günther-Schmidt in die Startelf. Kwasniok wollte auch die Defensive stärken, setzte diesmal auf eine Fünferkette.

Jena: Coppens – Kircher, Grösch/GK, Hammann, Rohr, Obermair – Kübler (4. Käuper) – Günther-Schmidt (64. Zejnullahu), Gabriele, Eckardt/GK – Skenderovic (70. Donkor).

Meppen: Domaschke – Ballmert, Puttkammer, Komenda, Amin – Egerer, Evseev (62. Tankulic) – Guder (79. Düker), Piossek, Rama (79. El-Helwe/GK) – Undav.

Bester Spieler: Valdet Rama. Erst in dieser Woche nach Meppen gewechselt und schon der Held.

Szene des Spiels: Der Gegentreffer zum 1:0 war ein Sinnbild der Jenaer Verunsicherung und Defensivschwäche. Kapitän René Eckardt suchte im Mittelfeld nach einer Anspielstation, bemerkte den Gegner im Rücken aber nicht. Der nahm den 29-Jährigen den Ball ab und spielte SVM-Zugang Valdet Rama frei. Dessen Schuss hätte durchaus noch geblockt werden können, doch dem albanischen Nationalspieler reichte eine Drehung, um Jena ins Unglück zu stürzen.

Tabelle: Jena ist punktlos weiter Ligaschlusslicht.

Nächste Partie: Am 2. September empfängt der FC Carl Zeiss Jena Zweitliga-Absteiger Magdeburg zum Ost-Derby. Anstoß der Begegnung ist 19 Uhr.