Erfurt. Nicht mehr so oft, dafür aber in größeren Mengen wird in Thüringer Haushalten eingekauft. Auch Themen wie Nachhaltigkeit, Tierwohl und Klimaschutz spielen bei der Kaufentscheidung eine immer größere Rolle.

Etwa zwei Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt kaufen seit Beginn der Corona-Pandemie anders ein. Das ergab die diesjährige Mitteldeutsche Markenstudie, die am Donnerstag in Erfurt vorgestellt wurde. Demnach gaben 61 Prozent der Befragten in den drei Ländern an, dass sich ihr Konsumverhalten durch die Corona-Krise verändert hat. «Es wird seltener eingekauft, dafür aber größere Mengen und der Einkauf wird schneller erledigt», hieß es.

Nicht nur Corona beeinflusst der Studie zufolge das Kaufverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher. Auch Themen wie Nachhaltigkeit, faire Produktionsbedingungen, Tierwohl oder Klimaschutz gewinnen an Bedeutung - spielten beim Kauf in den drei Ländern, anders als im Bundesdurchschnitt, jedoch weiterhin nur eine untergeordnete Rolle.

Produkte aus regionaler Herstellung beliebt

Aufgefallen ist den Forscherinnen und Forschern zudem, dass Frauen beim Einkauf genauer hinschauen als Männer - sei es bei Preis, Inhaltsstoffen oder Bio-Produktion. Außerdem liege die Zahl von Frauen, die Bonuskarten nutzen, um mehr als 10 Prozentpunkte höher als bei Männern. Bei der Auswahl ist die mitteldeutsche Kundschaft weiterhin markentreuer. Hauptgründe für den Kauf von Lebensmitteln seien nach wie vor Geschmack, Preis und regionale Herstellung.

Die MDR Media GmbH und das Erfurter Institut für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung (IMK) befragten für die repräsentative Studie den Angaben zufolge 5000 Verbraucherinnen und Verbraucher in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie 1000 im gesamten Bundesgebiet zu 120 mitteldeutschen Marken. Die Werbeexperten untersuchen jährlich Einkaufsverhalten und Bekanntheit mitteldeutscher Marken sowie die beliebtesten Einkaufsmärkte.

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