Erfurt. Die Alte Synagoge, die Mikwe und das Steinerne Haus werden als Welterbe ausgezeichnet. Das Unesco-Komitee stimmte in Riad für den Antrag aus Erfurt.

Das jüdisch-mittelalterliche Erbe in Erfurt gehört zu den bedeutendsten Hinterlassenschaften der Menschheit. Am Sonntag entschied die Unesco, die Alte Synagoge, die Mikwe und das Steinerne Haus in die Liste der Welterbestätten aufzunehmen.

Nachdem es zwischenzeitlich hieß, dass sich die Beratungen zum Erfurter Antrag auf Montag verschieben, kam es doch bereits am Sonntag zur Entscheidung. Das Unesco-Komitee sprach sich auf seiner Sitzung in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad für die Erfurter Bewerbung aus und folgte damit der Empfehlung des Internationalen Rats für Denkmalpflege. Insgesamt wird in Riad über 53 Anträge auf den begehrten Unesco-Titel entschieden. Der Erfurter war der einzige aus Deutschland.

In der Landeshauptstadt befindet sich damit nun das fünfte Welterbe in Thüringen. 1996 wurde das Bauhaus in Weimar zum unverzichtbaren Teil des kulturellen Erbes der Menschheit erklärt. 1998 folgte das Klassische Weimar als historischer Brennpunkt europäischer Kultur. Die Wartburg bei Eisenach wurde 1999 in die Liste aufgenommen. 2011 wurden die Alten Buchenwälder im Nationalpark Hainich zum Welterbe geadelt. Ein weiterer Titel wird für die Thüringische Residenzlandschaft angestrebt.

51 Welterbestätten gibt es bis dato in Deutschland. Weltweit sind es 1157 Stätten in 167 Ländern.