Weimar. Die langjährige Theatermalerin Susanna Beyer stellt in der Nachbarschaft des DNT aus

Immer wieder unterstützt die VR Bank Weimar einheimische Künstler durch Ausstellungen in ihren Geschäftsräumen. Pop Art aber hat es am Sitz in der Dingelstedtstraße noch nicht gegeben.

Dabei hat die Künstlerin 18 Jahre lang praktisch nebenan gearbeitet: als Theatermalerin und Bühnenbildgestalterin im Nationaltheater. Je weniger Farben die Bühnenbilder hatten, um so mehr entdeckte Susanna Beyer ihre Lust an kreativer Gestaltung. Und so hat sie inzwischen das DNT verlassen und sich selbstständig gemacht, obwohl ihre Familie eng mit Weimars Theater verbunden ist. Schon ihre Eltern arbeiteten dort.

Heute lebt Susanna Beyer als Künstlerin, gibt Kurse an Volkshochschulen und bietet Workshops an. Durch eine Panne bei ihrer ersten Ausstellung, die ausgerechnet in einer früheren Bank stattfinden sollte, entdeckte sie Lichteffekte für ihre Kunst: Denn die Arnstädter Kanzlei, in der sie ihre Bilder zeigen wollte, war nicht rechtzeitig fertig geworden. Die Kunst war da, die Gäste kamen, aber es war dunkel. Ein befreundeter Beleuchtungstechniker rettete ihre Vernissage und zeigte ihr als Nebeneffekt die Lichtreflexe auf ihren Bildern, die sie seitdem gezielt einsetzt.

Farbenfroh und temperamentvoll sind die Werke von Susanna Beyer. Sie werden den Genres Spontanrealismus, In­terpretationsmalerei und Pop Art zugeordnet. So unterschiedlich mit Leinwand oder Sperrholz der Untergrund, so verschieden sind ihre Techniken mit Pinsel, Stift oder Spachtel. Die Anleihen in der Graffitikunst oder bei Warhol sind deutlich. „Aber ich arbeite allein mit der Hand“, betont sie.