Gotha. Kräftige Rabatte beim Festival „Güldener Herbst“ gibt es für Frühbucher. Die Jubilare Heinrich Schütz und Georg Anton Benda stehen 2022 musikalisch im Zentrum.

Wie in den Vorjahren startet das Alte-Musik-Festival „Güldener Herbst“ schon zur Weihnachtszeit in den Vorverkauf und gewährt seinen treuen Fans ein Zeichen der Zuversicht – nebst starken Rabatten: Wer einen der Festivalpässe bucht, erhält bis zu 30 Prozent Nachlass. Das habe sich bewährt, erklärt Kurator Gerd Amelung: „Wir freuen uns, wenn die Leute frühzeitig wissen, dass wir spielen.“ Nach einem Auftakt am 29. September 2022 in Weimar findet der nächste „Güldene Herbst“ dann bis zum 3. Oktober mit Schwerpunkt in Gotha statt.

Unter dem Motto „Musik. Inspiration“ widmet man sich in neun erlesenen Konzerten zwei Thüringer Jubilaren: dem gebürtigen Köstritzer Heinrich Schütz, der hochbetagt und, wie sein Grabstein kündet, als „vorzüglichster Musiker seines Jahrhunderts“ anno 1672 in Dresden sein gottesfürchtiges Leben beschloss, und dem 1722 im böhmischen Benatek geborenen Georg Anton Benda, der ab 1750 seine wichtigste Schaffensperiode am Gothaer Hofe genoss und – Kapriole des Schicksals – 73-jährig in Köstritz verstarb. Beider Werke, vor allem jedoch auch ihre Inspirationsquellen und ihre Einflüsse auf Schüler kommen beim Festival zu Gehör.

Den frühbarocken Schütz muss man keinem Musikfreund und keiner -kennerin mehr erklären; sein wegweisender Verdienst liegt nicht zuletzt darin, den damals neuen „concertierenden Stil“ aus Italien hierzulande adaptiert und etabliert zu haben. Benda hingegen gilt es für viele noch zu entdecken; ihn als Zeitgenossen Joseph Haydns bloß unter „Vorklassik“ zu rubrizieren, würde den beträchtlichen Einfluss etwa seiner Opern und Melodramen auf den Stil der Zeit verkennen. Ein Gutteil seines Oeuvres an geistlichen Kantaten wurde vor wenigen Jahren im Gothaer Augustinerkloster entdeckt.

Star-Sopranistin Núria Rial beehrt den Friedenstein.
Star-Sopranistin Núria Rial beehrt den Friedenstein. © Merce Rial/Güldener Herbst

Zu den prominenten Gästen des „Güldenen Herbsts“ zählen die katalonische Barocksopranistin Núria Rial, die Berliner Akademie für Alte Musik sowie Benoît Hallers La Chapelle Rhénane aus Straßburg. Auch vorzügliche hiesige Ensembles wie die Weimarer Hofmusik und die Gothaer Kantorei wirken mit.