Gera/Jena. Wir sprachen mit dem Darsteller und Regisseur Dennis Kailing (29) über seinen Reisefilm „Besser Welt als nie“, der am Sonntag in Gera und Jena gezeigt wird.

Der Reisefilm „Besser Welt als nie“ erzählt die Geschichte von Dennis Kailing, der 2015 innerhalb von zwei Jahren auf einem Fahrrad die Welt umrundet. Mit der Frage im Kopf, was ihn glücklich macht, aber ohne jegliche Erfahrung im Radreisen, beendet der damals 24-jährige aus Gelnhausen (Hessen) sein Bauingenieurstudium und fährt danach einfach in Berlin los - immer Richtung Osten. Auf einem robusten Reiserad mit 30 Kilogramm Gepäck, inklusive eine Spiegelreflexkamera, eine Drohne und eine Actionkamera. „Das Fahrrad als Fortbewegungsmittel war anfangs eher eine finanzielle Frage. Von einer großen Reise hatte ich schon lange geträumt, aber dachte immer, es sei zu teuer. Bis ich irgendwann vom Radreisen gehört habe, und auch,wie günstig es sein kann. Alle anderen Vorteile beziehungsweise die Schönheit des Radreisens, lernte ich erst während der Reise kennen“, erzählt der heute 29-Jährige.

Dennis Kailing Salar de Uyuni in Bolivien.
Dennis Kailing Salar de Uyuni in Bolivien. © Dennis Kailing

Er startet alleine seine große Reise, bei der am Ende 43.600 Kilometer im Sattel, durch 41 Ländern auf 6 Kontinenten, knapp 300.000 Höhenmeter, 63 platte Reifen und 73 Stunden Videomaterial zusammen kommen. Die Idee zu einem Film und Buch geisterten ihm von Anfang an durch den Kopf. Nun hat er beides parallel umgesetzt, kommt am Sonntag zur Filmvorführung und zum anschließenden Gespräch nach Gera und Jena.

Atemberaubende Landschaftsaufnahmen

Viele Begegnungen mit interessanten, verrückten oder auch „ganz normalen“ Menschen gewähren ihm Einblicke, die einem als gewöhnlicher Tourist vorenthalten bleiben. Neben atemberaubenden Landschaftsaufnahmen und einer gewissen Portion Witz und Ironie, zeigt sein selbst produzierter Film „Besser Welt als Nie“ aber auch die unangenehmen Seiten einer langen Radreise: nicht enden wollender Regen in den Anden Südamerikas, Krankheit zwischen goldenen Pagoden in Myanmar und Einsamkeit in den Weiten des Australischen Outbacks. Nach zwei Jahren kehrt Dennis Kailing 2017 nach Deutschland zurück.

Das Ankommen war schwierig, gesteht er. Doch die Arbeit hat ihn schnell in Beschlag genommen. Auf die Frage, wie es mit ihm nun weitergehen soll, antwortet der junge Mann philosophisch: „In der Ungewissheit verbergen sich die größten Abenteuer“, und er räumt ein, dass das Fernweh ihn hin und wieder packt. Es gebe Länder, in die er gern zurückkehren würde, Indonesien, Nepal, Armenien oder Mexiko - wegen der wundervollen Landschaft und den netten Menschen dort. Und vielleicht, so seine Hoffnung, kann er ja mit Film und Buch einige Zuschauer von dieser Form, die Welt kennen zu lernen, überzeugen: „Mit dem Fahrrad zu reisen, ist eine verdammt schöne Sache!“

  • Filmvorführung und Gespräch: Sonntag, 15. März, 15 Uhr, Metropol Kino Gera, um 18 Uhr Kino im Schillerhof in Jena