Berlin. Nicht jede Wiederbelebung eines alten Kinohits gelingt: Bei „Ghostbusters: Legacy“ funktioniert es aber. Regisseur Jason Reitman erzählt die Geschichte seines Vaters Ivan Reitman originell weiter.

Je ungemütlicher die Gegenwart, desto rosiger erscheint oft die Vergangenheit. Vor 40 Jahren waren die „Ghostbusters“ ein Riesenhit im Kino - hach, heimelige 80er. 2021 kam dann als Fortsetzung von „Ghostbusters – Die Geisterjäger“ (1984) und „Ghostbusters II“ (1989) die Science-Fiction-Fantasy-Komödie „Ghostbusters: Legacy“ ins Kino. Das ZDF zeigt diese Retrokomödie nun als Free-TV-Premiere - und zwar am Mittwoch zur besten Sendezeit (20. März, 20.15 Uhr).

Und der 80er-Jahre-Filmhit bleibt sozusagen in der Familie: Regisseur Jason Reitman knüpft nahtlos an die Erfolgskomödie seines Vaters Ivan Reitman (1946-2022) an. Entstanden ist kein müder Abklatsch, sondern eine charmante und gut besetzte Fortschreibung.

Der Film überzeugt trotz aller Nostalgie mit glaubwürdigen Charakteren: Reitman Jr. erzählt von einer dysfunktionalen Familie. Die alleinerziehende Mutter Callie (Carrie Coon) ist pleite und zieht mit ihren beiden Kindern Trevor (Finn Wolfhard) und Phoebe (Mckenna Grace) in das unheimliche Haus ihres gestorbenen Vaters in einem Kaff in Oklahoma. Die frühreife Phoebe („Ich bin Wissenschaftlerin!“) liegt im Dauerclinch mit ihrer Mutter, während der ältere Trevor sich endlich verlieben will.

Dann finden die beiden Kids in dem Spukhaus Hinterlassenschaften ihres Großvaters. Derweil bebt in dem Provinznest immer öfter die Erde. Schließlich geht die wilde Jagd auf die blitzschnellen Geister los. Unterstützt wird die Familie von Phoebes nerdigem Mitschüler Podcast (Logan Kim) und dem coolen Lehrer Mr. Grooberson (Paul Rudd), der auch schon mit der einsamen Mutter Callie anbandelt.

Das Ambiente in der Provinz glänzt nostalgisch mit Jukebox und Rollschuh-Diner. Digital ist hier gar nichts. Dann findet Trevor in der Garage einen verstaubten Cadillac, den legendären „Ecto-1“, und die Geisterjagd kann beginnen.

Schnell wuseln auch die lustigen Marshmallow-Männchen wieder durch die Supermarktregale. Und es gibt auch ein Wiedersehen mit den mittlerweile stark angegrauten Geisterjägern von 1984: Bill Murray, Dan Aykroyd und Ernie Hudson.

Sie kommen in ihren zerknitterten Kampfanzügen mit klobigen Rucksäcken und monströsen Waffen den jungen Geisterjägern zur Hilfe. Und der Vierte im Bunde grüßt aus dem Jenseits: Der 2014 gestorbene Harold Ramis wird dank Computertechnik als guter Großvater-Geist reanimiert. Da haben dann selbst die fiesesten Gestalten bald keine Chance mehr.