Rudolstadt. Mit dem Förderprogramm der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten soll historische Bausubstanz bewahrt werden. Doch wegen der gestiegenen Baupreise können nicht alle Projekte umgesetzt werden.

Die 200 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm zur Schlössersanierung in Thüringen reichen nach Angaben der zuständigen Stiftung voraussichtlich nicht für alle ins Auge gefassten Vorhaben. Grund seien die Steigerungen der Baupreise, teilte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit. Vorgeschlagene Projekte, die noch nicht freigegeben seien, müssten deshalb zunächst zurückgestellt werden. Das bis etwa 2027 laufende Sonderinvestitionsprogramm wird zu gleichen Teilen vom Bund und vom Land finanziert. Bislang sind 22 Bauvorhaben an 13 Schlössern und Burgen freigegeben.

Ins Auge gefasst waren zuletzt 28 Projekte, wie ein Stiftungssprecher am Dienstag sagte. Bei den sechs zurückgestellten Einzelvorhaben handelt es sich nach seine Angaben überwiegend um Maßnahmen an Gärten. "Was man mit dem Geld tun kann, hat an Umfang abgenommen", sagte er. Damit müsse die Stiftung umgehen.

Am Montag hatte die zuständige Baukommission Arbeiten an den Schlössern Bertholdsburg in Schleusingen und Heidecksburg in Rudolstadt sowie an der Wasserburg Kapellendorf (Weimarer Land) freigegeben. Damit können die konkreten Bauplanungen anlaufen. Im Schloss Bertholdsburg sollen Innenräume im Süd- und Westflügel saniert werden, dabei geht es auch um Barrierefreiheit. Auf Schloss Heidecksburg sollen die Säulensäle im Südflügel saniert werden, damit sie später vom Staatsarchiv Rudolstadt und für Veranstaltungen genutzt werden können. In der Wasserburg Kapellendorf geht es um die Substanzsicherung am Prinzessinnenbau.

Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) hatte auch mit Blick auf steigende Baupreise bereits ein Folgeprogramm zur Schlössersanierung über 2027 hinaus angeregt.